So, da isses nun, das neue Jahr.
2025.
Hört sich ja irgendwie noch fremd an.
Ich habe das Gefühl, die Zeit rennt. Ausser, wenn ich warte, dass das Pastawasser zu kochen beginnt.
Da steht die Zeit irgendwie still.
Überhaupt merke ich, je älter ich werde, desto schwerer fällt es mir, geduldig zu sein.
Hey, so viel Lebenszeit habe ich gefühlt nun auch nicht mehr übrig.
Ausserdem ist das Leben viel zu kurz für schlechtes Essen.
Was jetzt nix mit meiner notorischen Ungeduld zu tun hat.
Viel mehr mit meinem momentanen Unvermögen, eine gescheite Überleitung zu finden.
Was wollte ich nochmal?
Das Gedächtnis läßt offensichtlich auch langsam nach.
Ach ja: Wir hoffen, Ihr seid alle gut in 2025 gelandet. Entspannt, gesund und munter. Und hoffentlich habt Ihr Lust uns in ein weiteres Jahr voller Küchenabenteuer und manchmal sinnfreiem aber immerhin fast immer nahrhaften Geplauder quer durch zimtkringeltown zu begleiten.
Habt Ihr die berühmten guten Vorsätze gefaßt? Wir ja wie immer nicht... Um hier aber nicht gleich zu Beginn des neuen Jahres zwischen all den heroischen Menschen mit den funkelnden, blitzsauberen guten Vorsätzen ganz fürchterlich abzustinken, beginnen wir die Rezeptsammlung 2025 mit einem Vitaminbömbchen. Und zwar gleich mit einer heftig gehaltreichen Mischung. Wir kombinieren bittere, nussige und fruchtige Komponenten. Warum?Naja, weil wir es können. Ausserdem soll es ja gesund sein... Was für uns aber viel wichtiger ist: Es schmeckt!
Eine Schüssel Salat für zwei wahnsinnig (nicht wirklich) gesundheitsbewußte Menschen:
3 TL eher süßer Senf, hier Feigensenf
3 EL griechischer Joghurt
3 EL Balsamico
1 EL Honig
Salz und grober Pfeffer
so viel frischen Fenchel, wie Ihr mögt
150g winterliche Blattsalate, bei mir heute vor allem Feldsalat und Eichblattsalat
4 große Blätter vom Radicchio
1 Handvoll Walnusskerne
Kerne von 1/2 Granatapfel
100g kräftigen Käse, hier Bergkäse
- Joghurt, Senf, Balsamico und Honig glatt rühren und mit Salz und grobem Pfeffer abschmecken - wie immer gilt bei mir, es sind keine festen Mengen, macht das, wie es Euch am besten schmeckt! Mein Senf ist diesmal ziemlich süß, deshalb habe ich mehr Balsamico zugefügt... Versuch macht bekanntlich kluch!
Fenchel ist nicht jedermanns Sache. Der mehr oder weniger anislastige Geschmack ist recht dominant, deshalb wandert bei uns nur releativ wenig in den Salat. Beim Radicchio dagegen sind heute oft die Bitterstoffe ein wenig heraus gezüchtet. Auf die kommt es uns hier aber gerade an, deshalb habe ich hier mehr davon in die Schüssel geworfen. Der Käse ist recht herb gewählt und die Walnüsse tragen auch zum intensiven Geschmack bei.
Als Gegengewicht habe ich deshalb die fruchtigen Granatapfelkerne und das recht süße Dressing gewählt.
Mit anderen Worten: Macht was Euch freut! Ich habe Spaß daran, mit relativ intensiven Aromen zu spielen.
Und ja, ab und zu liege ich bei meinen Mit-Essern auch mal daneben. Hier gab es erstaunlicherweise keine Klagen.
- Gemüse waschen, bzw. putzen und trocken schütteln
- die Granatapfelkerne vorsichtig auslösen, ohne sich komplett einzusauen... jaja, schwierig, ich weiß
- Nusskerne eventuell grob hacken - nett wären auch Haselnüsse gewesen, hätte ich sie mal im Schrank gefunden...
- Fenchel in dünne Scheibchen hobeln und falls vorhanden auch das hübsche Kraut nutzen
- Radicchioblätter in schmale Streifen schneiden
- alle Zutaten vorsichtig mit dem Dressing mischen und schnell essen, ehe der Feldsalat matschig wird
Bei uns gab es das Salätchen am Neujahrstag als Mittagsimbiss zum restlichen Baguette vom Silvester-Fondue.
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Irmi (Freitag, 03 Januar 2025 11:51)
Hallo Simone, Wintervitaminsalat klingt außerordentlich lecker, da würden wir auch gerne mitessen. Wir sind nämlich auch zwei so seltene Salatesser. Dieses Rezept würde uns aber interessieren - klingt lecker. Danke für das Teilen.
Liebe Grüße von Irmi
Franziska (Freitag, 03 Januar 2025 19:52)
Das ist mal wieder etwas für mich. In Fenchel beiße ich gerne, allerdings muß man diese geballte Ladung auch wirklich mögen.
Und Radicchio ist auch molto bene!
Zum Thema zahm, sage ich nur Chicorée!