Huh, Weihnachten rückt immer näher.
Ich hoffe, Ihr könnt die stille Zeit ein wenig genießen. Wobei ich ja noch darauf warte, dass es hier ein wenig stiller wird.
Gut, der Gatte hat schon Weihnachtsurlaub aber bei mir dauert das noch bis zum frühen Nachmittag am 24ten.
Entsprechend gibt es bei uns im Moment am Abend vor allem entspannte schnelle Küche von mir und schnell in die Pfanne geworfene Steaks vom Gatten.
Während der zimtkringel-Mann generell locker auf Beilagen verzichten könnte und sich an einem Stück Fleisch freut, bin ich eher Team Beilage.
Gerne der gemüsigen Art.
Das Wurzelgemüse mit Curry vom Blech ist dabei ganz genau meins.
"Hopp, rauf aufs Blech und gekocht ist" könnte ich mir zur Zeit eigentlich fast als Motto aufs Shirt drucken lassen. Erst vor einigen Tagen gab es bei uns Hähnchenschenkel mit Kartoffeln in Senf-Honig-Glasur vom Blech.
Sehr spülfreundlich, das! ...mal vom Blech abgesehen. Das muss man halt dann schon spülen. Es sei denn, man hat jemanden zur Hand, der eh gerade schon Weihnachtsurlaub und damit viel Zeit zum Spülen hat. Hint! Hint!
Ich fürchte nur, der Mann versteht meine nicht sehr dezenten Anspielungen absichtlich nicht.
Als Beilage für zwei oder drei:
insgesamt 1 kg Karotten (ich wollte eigentlich dünne Bundmöhren mit Grün, oder, wenn ich sie bekommen hätte, gerne auch bunte Urmöhren, aber jetzt ist die falsche Saison) und Pastinaken
50g Butter
Salz
1 EL Currypulver nach Wahl - ich habe momentan ein mittelscharfes Durban Curry in Gebrauch
2 EL Honig
Na, wie alt wart Ihr, als Ihr begriffen habt, dass Curry gar kein einzelnes Gewürz, sondern eine Mischung aus vielen Gewürzen ist?
Ich muss gestehen, ich war bestimmt jenseits der 30. Und wie lange hat es gedauert, ehe Ihr begriffen habt, dass Currypulver gar nicht aus Indien kommt, sondern aus Großbritannien?
Tatsächlich ist Currypulver wie so vieles indirekt ein Ergebnis des Kolonialismus. Im 18. Jahrhundert brachten Heimkehrer der Britischen Ostindienkompanie die indische Küche nach Großbritannien.
Die britischen Köche ersetzten beim Nachkochen der Curry-Gerichte die dafür benötigten frischen Gewürze der Einfachheit halber durch auf Vorrat gefertigte Mischungen, die sie dann einfach Curry Powder nannten, ganz einfach, weil sie fürs indische Curry bestimmt waren.
Entsprechend gibt es bis heute unzählige Currymischungen, ursprünglich oft nach Lust und Laune des jeweiligen Gewürzhändlers gemixt. Alle enthalten Kurkuma, das dem Currypulver seine charakteristische gelbe Farbe gibt. Außerdem enthalten viele Koriandersamen, Kreuzkümmel, schwarzen Pfeffer, Bockshornklee, Ingwer, Knoblauch, Fenchel, auch mal Zimt, Nelken, Grünen und Schwarzen Kardamom, Senfkörner, Muskatnuss, Muskatblüte, Paprikapulver, Cayennepfeffer oder Langpfeffer in verschiedenen Kombinationen und Gewichtungen.
Genug Trivia. Jetzt schmurgeln wir Wurzelgemüse!
- Karotten und Pastinaken putzen, waschen und je nach Größe längs halbieren oder vierteln
- gesalzenes Wasser in einem so großen Topf zum Kochen bringen, dass die Wurzeln gesamt darin Platz finden
- alles ca. 4 Minuten kochen, das Gemüse sollen fast gar sein, aber etwas Biss behalten
- abgießen und ausdampfen lassen, dann falls nötig trocken tupfen
- mittlerweile Backofen auf 200° Ober-/Unterhitze oder 180° Umluft vorheizen
- Gemüse in einer ofenfesten Form nebeneinander platzieren
- Butter in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze schmelzen, Curry und Honig einrühren
- Gemüse leicht salzen
- dann die Currybutter darüber geben
- Gemüse vorsichtig in der Butter wenden, bis alles von allen Seiten gebuttert ist
- im heißen Backofen auf mittlerer Schiene ca. 25 Minuten rösten, bis die Gemüsesticks gar und leicht angebräunt sind
- etwas abkühlen lassen und genießen
Na, was sagt Ihr? Eine nette kleine Beilage, oder?
Übrigens schmeckt das Currygemüse auch solo zu einem Butterbrot ziemlich gut.
Und ich soll vom Kartoffel-Pü-König sagen, zu Kartoffelbrei schmeckt es auch.
Aber er denkt eh, dass Pü zu allem passt.
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