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Lust auf ein richtig würziges Rezept für Hackbraten?
Ok, Hackbraten hört sich jetzt nicht nach Abenteuer an, wenn man es genau betrachtet.
Wenn der allerdings aus dem neuesten Kochbuch Comfort von Yotam Ottolenghi stammt, verspricht das ganze einen besonderen Kick zu haben.
Ehe Ihr Euch über die etwas monstermäßigen Ausmaße meines Shawarma-Hackbratens wundert, auf den Bildern seht Ihr die dreifache Menge.
Ich habe das Ding nämlich für eine Veranstaltung hergestellt und eine Menge Menschen sollten davon etwas abbekommen. Tatsächlich war es sogar noch deutlich mehr. Die zweite Tepsija sieht man hier gar nicht. Egal, gut war er und deshalb kommt hier das Rezept. Die ganzen Gerichte, die man weiter unten übrigens im Hintergrund hinter dem Kochbuch sieht, stammen alle aus Ottolenghi Comfort, das gerade bei Dorling Kindersley erschienen ist und das es natürlich in der Buchhandlung Eures Vertrauens käuflich zu erwerben gibt.
Und weil ich im Grunde meines Herzens und bis ins Mark halt doch Buchhändlerin bin, erzähle ich Euch natürlich auch noch etwas übers Buch Ottolenghi Comfort, aus dem das Ganze stammt.
Diesmal zielt Yotam Ottolenghi ganz besonders auf Gerichte, die ein wenig Geborgenheit auf den Teller bringen sollen. Fast hätte ich gesagt, Hausmannskonst, wäre da nicht der ganz besondere Ottolenghi-Stil: Yotam Ottolenghi, israelisch-britischer Koch und Kochbuchautor steht bei Kochbuchfreunden seit Jahren für genial gewürzte, oft deutlich orientalisch angehauchte, sehr einfallsreiche Küche und extrem gut gemachte, noch dazu hübsche Kochbücher.
Bei uns Buchhändlern steht er dazu noch für solide Abverkäufe in durchaus hohen Mengen, hat sich die Qualität der Bücher doch längst herumgesprochen.
Seine Rezepte waren anfangs oft berühmt-berüchtigt für die langen Zutatenlisten, erforderten sie doch eine ganze Menge an Gewürzen und Produkten, die bis dahin nicht unbedingt auf dem deutschen Gewürzbord und im Vorratschrank anzutreffen waren. Das höre ich heute noch ab und zu von Buchhandelskunden, die Ottolenghi-Bücher durchblättern. Mittlerweile gibt es zum einen Ottolenghi-Bücher, die bewußt auf die langen Zutatenlisten verzichten, siehe Simple (das ist in dem Fall der Buchtitel, kein schwäbisches Schimpfwort!), zum anderen hat aber auch nicht zuletzt der Boom der Levante-Küche dazu geführt, dass viele der Zutaten auch in kleineren Supermärkten erhältlich sind. Ganz davon abgesehen, dass in den letzten Jahren selbst in meiner kleinen Heimatstadt syrische, persische, türkische Läden eröffnet wurden, bei denen man viele der benötigten Dinge findet, die in Ottolenghi-Rezepten manchmal einfach doch noch auftauchen und vielleicht nicht bei Edeka, Rewe und Co. anzutreffen sind. Vom Onlinehandel will ich dabei ja nicht einmal reden. Also: Gönnt Euch die Ottolenghi-Erfahrung einfach mal! So schwer ist es nicht, Kreuzkümmel, Bulgur und Co. zu kaufen und es lohnt sich allemal.
Für 6 Personen:
der Hackbraten:
750g Rinderhackfleisch (Ottolenghi nutzt Lamm)
265g fein geriebene Zwiebeln
3 Eier
3 Knoblauchzehen, gequetscht
je 1 EL Kreuzkümmel und Paprikapulver
1,5 TL gemahlener Piment
1,25 TL gemahlene Kurkuma
0,25 TL Cayennepulver
125g Bulgur
200g geriebene Zucchini
15g Koriandergrün + mehr als Deko
15g Minzblätter + mehr als Deko
3 EL Öl
Salz und schwarzer Pfeffer
für die Karamellzwiebeln:
480g Zwiebeln in dünnen Streifen
3 EL Öl
1 TL Zucker
2 EL Granatapfelsirup
0,5 TL gemahlener Zimt
0,5 TL gemahlener Piment
für den Granatapfeljoghurt:
300g griechischer Joghurt
1 EL Granatapfelsirup
das Topping:
2 EL Granatapfelkerne
ein paar Minz- und/oder Korianderblätter
- geriebene Zwiebeln, verquirlte Eier, Knoblauchzehen, Gewürze und Bulgur gut mischen, abdecken und gut eine Stunde im Kühlschrank durchziehen lassen
- Hackfleisch, geriebene Zucchini, gehacktes Koriandergrün und gehackte Minze, 2 EL Öl, 1,5 TL Salz und üppig Pfeffer zufügen
- gründlich mischen und noch einmal stehen lassen
- mittlerweile für die Karamellzwiebeln das Öl in einem hohen Topf erhitzen und Zwiebeln darin mit dem Zucker, 0,75 TL Salz und etwas Pfeffer 15 Minuten unter häufigem Rühren anbraten, bis sie leicht karamellisiert sind
- Sirup, Zimt und Piment zufügen, gut umrühren und weitere 5 Minuten bei wenig Hitze garen, dann vom Herd nehmen
- Backofen auf 180° Umluft vorheizen
- eine große feuerfeste Form - bei mir ist es wie fast immer eine Tepsija - im Backofen mit erhitzen
- Form vorsichtig aus dem Ofen nehmen, das restliche Öl darin verteilen und dann die Hackmischung rasch darin verteilen - ruhig mit einem Löffelrücken oder den Fingern flach drücken
- sofort wieder in den heißen Ofen stellen und 20 Minuten garen
- dann die karamellisierten Zwiebeln darauf verteilen und weitere 10 bis 12 Minuten garen
- aus dem Ofen nehmen und etwas ruhen und abkühlen lassen
- mittlerweile Joghurt in einer Servierschüssel glatt rühren, Sirup darauf träufeln und spiralförmig einrühren
- Granatapfelkerne auslösen
- Minzeblätter, Korianderblätter und Granatapfelkerne auf dem Hackbraten verteilen
- Hackbraten in der Form in Stücke teilen, ein großes Messer oder auch ein Pizzaschneider tun da gute Dienste
- warm oder lauwarm mit dem Joghurt und eventuell Fladenbrot servieren
Falls Ihr neugierig seid, Ihr seht hier noch Verenas Kartoffelsalat, geröstete Rote Beete mit Walnuss-Tarator, pochiertes Hähnchen mit Chinakohl und Erdnuss-Rayu, geröstete Pastinaken mit Parmesan, Lachsfrikadellen mit Chermoula und eine ganze Menge mehr leckere Kleinigkeiten nach Ottolenghi.
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