Herbstcrumble mit Zwetschgen, Birnen und Eis

Zwetschgen, Walnüsse, Birnen und buttriger Streusel und dazu eine Kugel Vanilleeis

In meiner Kindheit haben meine Mama oder meine Oma grundsätzlich am Samstag Kuchen gebacken, Oft auch noch am Mittwoch, denn pünktlich um 16 Uhr gab es in der Küche meiner Oma Marie den täglichen Nachmittagskaffee. Mit Kuchen, versteht sich. 

Rückwirkend gucke ich an mir herunter und denke, dass das einiges erklären könnte.

However, die sogenannten Mittwochskuchen kamen oft vom großen Blech und bestanden meist aus Hefeteig mit einem Obstbelag oder auch mal dem absolut köstlichen böhmischen Kleckselkuchen, den meine Oma buk.

Mir verhasst war dagegen der sogenannte Äppelbabbekuchen (ja, meine Oma kam aus dem Sudetenland, man hörte es). Dieser Kuchen hatte einen Belag aus selbstgemachtem Apfelmus und Streuseln.

Weil wir viele Äpfel hatten, gab es den oft und ich fand ihn wärx! Nicht, weil ihm geschmacklich etwas gefehlt hätte, sondern eher, weil meine Oma mit zunehmendem Alter und abnehmendem Augenlicht beim Ausschneiden des angefallenen Fallobstes sagen wir mal etwas großzügiger wurde.Zwetschgen, Walnüsse, Birnen und buttriger Streusel und dazu eine Kugel Vanilleeis

Bis heute kann man mich mit Apfelmus, das nicht absolut ebenmäßig ist, einmal um den Erdball jagen und selbst bei dem seidigsten, feinsten Mus muss ich schon sehr großen Hunger haben... Es sei denn, es gibt Hörnli und Ghackets oder gar Älplermagronen dazu. Dann esse ich es tatsächlich gerne.  Aber das sind jeweils ganz andere Geschichten.

Die familiäre Kuchen-Vorbelastung erklärt wohl, warum ich fast bei jedem Einkauf den Impuls verspüre, irgendwelche fruchtigen Kuchenzutaten zu kaufen.

Dann kommt meist der Samstag und ich stehe noch fröhlich mit dem Gedanken auf, am Nachmittag zu Backen.

Ein Impuls, der sich im Laufe meines (Arbeits-)Vormittages meist erheblich abschwächt.

Langer Rede kurzer Sinn: Von gefühlt zehn Einkäufen landet dann maximal einer tatsächlich in Kuchenform im Ofen.

Das restliche Obst muss dann auf Krampf gegessen oder anderweitig verwertet werden. Man glaubt gar nicht, was man alles ins Müsli schneiden kann...

Am Sonntagnachmittag dagegen überkommt mich oft der Kuchenwahn und ich wünschte, ich hätte mich am Samstag doch aufgerafft. 

Neulich war´s mal wieder soweit: Sonntagnachmittag und der Kuchenhunger überkam micht.

Nur lag das Obst noch unberührt im Obstkorb. Ein Blick in den Vorratsschrank ergab, dass auch sämtliche nun doch schon gekauften Lebkuchen auf unerklärliche Weise verschwunden waren.

Zeit für Super-Simi den Backheldenumhang anzulegen und schnell etwas zusammenzuklöppeln!

Bei Zeitknappheit gibt es ein absolutes GoTo-Rezept: Crumble! Ja, Crumble ist nicht wirklich Kuchen, aber hey, so schnell und einfach bekommt Ihr sonst nix gebacken. Diesmal gibt´s obsttechnisch die Herbstversion.

Für eine kleine Auflaufform, genug für den schnellen Kuchenhunger für zwei bis drei:

350g Zwetschgen

2 kleine Birnen

Saft von 1/2 kleinen Zitrone

1 Handvoll Walnusskern

1/2 Löffel Zimt

1 EL Zucker

für die Streusel:

160g Weizenmehl

100g Zucker

1 Packung Vanillezucker

1 Prise Salz

120g Butter plus mehr für die Form


  • eine kleine, backofenfeste Form ausbuttern
  • Obst waschen, Zwetschgen entsteinen und vierteln, Birnen schälen, Kerngehäuse entfernen und in Würfel schneiden
  • Backofen auf 170° Umluft vorheizen
  • Zwetschgen mit Zimt und dem EL Zucker mischen
  • Birnenwürfel mit dem Zitronensaft beträufeln
  • Nusskerne etwas zerkleinern
  • nun die ganze Obst- und Nussfüllung mischen und in die Auflaufform geben
  • Mehl, Zucker, Vanillezucker und Salz mischen
  • Butter in kleinen Stücken zufügen und alles mit den Händen zu Streuseln verarbeiten
  • Streusel auf dem Obst verteilen
  • ca. 30 Minuten backen, bis die Streusel golden und das Obst gar ist
  • aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen
  • wer mag, bestreut den Crumble noch mit etwas Puderzucker oder serviert Eis dazu

Ha! Superback-Simi hat wieder einmal den Sonntag gerettet... um ehrlich zu sein, hab ich in erster Linie mich gerettet, weil ich es war, die von plötzlichem Kuchenappetit überfallen wurde.

Aber hey, hier im Haus muss man die Menschen selten überreden, wenn erst einmal leckerer Kuchenduft aus der Küche wabert.

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