mit Feigen glasierter Schweinebraten

glasierter Schweinebrateb mit Feigen

Manchmal stoße ich in meinen elektronischen Foodiezeitschriften auf tolle Rezepte. Die speichere ich dann ab.

Und dann vergesse ich sie schlagartig.

Wenn´s gut läuft, suche ich irgendwann etwas völlig anderes und finde sie wieder.

Manchmal auch nicht.

Das heutige Rezept habe ich vor ca. 4 Jahren mit dem Vermerk "vielleicht für Weihnachten" abgespeichert.

Gefungen habe ich es jetzt wieder, weil ich ein Rezept für Rote Beete gesucht habe und weil der Kater vor dem Kochbuchregal schlief. Da kann man den doch nicht aufwecken. Klar, oder?

Also hab ich in mal wieder in den elektronischen Rezepten gestöbert.

Das Beete-Rezept habe ich übrigens nicht gefunden. Wohl aber diesen genialen

Schweinebraten mit Feigen.

Und wie es der Zufall will, ist gerade Feigensaison. Also nix mit Weihnachten. Nur, was mache ich jetzt mit der ganzen Roten Beete?

Als Zusatz steht bei diesem Rezept im Original, man könne gut auch getrocknete Feigen nutzen und die halt vorher in Wasser einlegen. Nö. Ich hab hier gleich neben dem Eimer mit der Roten Beete eine Schüssel mit Feigen stehen.

Wäre es gut gelaufen, hätte ich die Feigen sogar vom eigenen Baum ernten können, wäre uns der nicht vor ein paar Jahren mal unter viel zu früh einsetzendem Schneefall umgeknickt. Jetzt kommen sie halt vom Markt. Und gekauft habe ich sie eigentlich fürs Sonntagsfrühstück mit Frischkäse und Feigen. Aber das ist ausgefallen, weil der Mann, der hier wohnt lieber Bacon und Baked Beans wollte und aus irgendeinem Grund meinen Ziegenfrischkäse eh verschmäht. Egal. Nun kommen die Feigen eben zum Schweinebraten.

Wo war ich? Ach ja, das Originalrezept. Dort wird null Flüssigkeit zugefügt und am Ende soll man dann Sauce haben. Ja. Nee. Vielleicht funktioniert das ja bei australischem Schwein, denn daher stammt das Rezept. Ich füge Rotwein zu und koche den Bratensatz mit Brühe los. Ohne mich selbst loben zu wollen: So geht das im Herzen des Schwabenlandes. Ohne Soß nix los!

Für drei hungrige Esser:

 

800g durchwachsener Schweinebraten

2 EL ÖL

5-6 frische Feigen

2 rote Zwiebeln

4 Rosmarinzweige

1 TL gehackte Rosmarinnadeln

2 TL Salz

250ml Rotwein

3 EL Honig

3 EL Balsamico

grober Pfeffer

250 ml Fleischbrühe

als Garnitur eventuell mehr Feigen und Rosmarin

Dazu gibts bei uns, Ihr ahnt es schon, des Gatten geliebtes Kartoffelpüree.

Ich hätte mir aber auch Baguette oder das erst neulich synchrongebackene Pane Stirato vorstellen können.

  • Schweinbraten rundum mit 1,5 TL Salz einreiben
  • Zwiebeln schälen und in Spalten schneiden
  • Öl in einem Bräter - ich nutze hier die Gußpfanne - verteilen, Braten hinein legen, die Rosmarinzweige und Zwiebelspalten darum herum verteilen
  • Feigen waschen und grob hacken
  • Feigenwürfel mit Balsamico, Honig, den gehackten Rosmarinnadeln und dem restlichen 1/2 TL Salz und Pfeffer in einem Töpfchen zum Kochen bringen, Hitze reduzieren und unter gelegentlichem Rühren ca. 5 Minuten zu einer dicken Paste einkochen
  • Backofen auf 190° Umluft vorheizen
  • Braten mit der Feigenpaste bepinseln
  • im Backofen auf mittlerer Schiene 20 Minuten backen, dann noch einmal mit der herabgetropften Marinade einpinseln
  • Rotwein in den Bräter geben und die eventuell schon angebackenen Zwiebeln und Feigenteilchen etwas mit einem Holzlöffel lösen
  • ca. 75 weitere Minuten offen im Backofen garen, bis das Fleisch an der dicksten Stelle eine Kerntemperatur von ca. 63° hat - dabei immer mal wieder mit dem ausgetretenen Fleischsaft-Feigengemisch bepinseln
  • garen Braten aus dem Backofen nehmen und kurz auf einem Teller ruhen lassen
  • Topf samt eingebackenen Zwiebeln und Rosmarin auf den Herd stellen
  • Fleischbrühe angießen, angebackene Stückchen etwas mit einem Holzlöffel lösen und Bratensaft auf ca. die Hälfte einkochen lassen
  • abschmecken
  • Fleisch in Scheiben schneiden oder am Stück wieder in den Topf geben
  • mit frischem Rosmarin und frischen Feigenspalten dekorieren
  • servieren und sich dran freuen!

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Kommentare: 1
  • #1

    Simone (Montag, 14 Oktober 2024 11:01)

    Hallo Simone,
    das klingt extrem lecker. Jetzt weiß ich endlich, was ich mit meiner ersten Feigenernte anfange! Für die Verwendung deiner übrig gebliebenen Roten Beete hätte ich einen Vorschlag.... schau doch mal bei deiner Bloggerkollegin Madam(e) Rote Rübe und dort unter "Rote Bete-Bratlinge" (dort mit einem 'e' geschrieben) nach. Diese Bratlinge habe ich erst ausprobiert, sie waren sehr lecker, selbst Rote-Beete-Verachter mochten sie (wobei die Rosinen eingeweicht und bis zur Unkenntlichkeit zerkleinert/ gemixt als blinde Passagiere in die Bratlingsmasse gewandert sind ( Stichwort Familie) - sie sind wichtig für den Geschmack).
    Bei uns gab's dazu eine Meerrettichsoße .....und Kartoffelpürée.
    Liebe Grüße über den Hügel
    Simone