Als der schweizer Gatte das erste Mal von Plätzli sprach, habe ich ehrlich gesagt an Kekse gedacht, denn bei uns in Schwaben gibt es Weihnachten halt Plätzle und Gutsle.
Tatsächlich brauchte es eine ganze Weile und einige Missverständnisse, bis mir klar wurde, dass es sich bei Plätzli in der Schweiz um dünne Fleischscheiben, sprich Minutensteaks oder auch mal dünne Hacksteaks handelt.
Oder um Kekse. Ha!
Sprache ist halt schon eine spannende Sache.
Jedenfalls habe ich das heutige Rezept so ähnlich in einer schweizer Foodzeitschrift gesehen, wo es - man ahnt es - Plätzli tonnato hieß.
Dem Gatten sind Fleisch-Plätzli übrigens deutlich lieber, als Weihnachtsplätzli.
Bei tonnato bleibt´s aber. Thunfischsauce steht im Hause zimtkringel nämlich hoch im Kurs. Das Original, Vitello tonnato, hat es bisher aber noch nicht auf den Blog geschafft, wohl aber Asparago tonnato, Ofenkartoffeln tonnato und Pollo tonnato.
Während Vitello tonnato, das aus dem Piemont stammende Antipasto, aus dünn aufgeschnittenem, erkaltetem und dann mit Thunfischsauce überzogem
Kalbfleisch besteht, kommt unsere kleine Schweinerei hier warm, bzw. lauwarm auf den Tisch: Die Steaks landen direkt aus der Pfanne auf dem Teller, die Sauce ist aber
kalt.
Als Vorspeise für drei oder mit einem Baguette als kleines, schnelles Abendessen für uns zwei:
5 Minutensteaks vom Schwein (ca. 400g)
1 Dose Thunfisch in Öl (ca. 180g Einwaage)
Öl zum Braten
Salz, Pfeffer, Knoblauchgranulat
3 EL Kapern
3 EL Mayonnaise
200g Crème fraîche
Schale von 1/2 Biozitrone
1 paar Blättchen Petersilie
1 Schalotte
dazu ein Baguette
- Thunfisch, Mayo, Crème fraîche, 2 EL von den Kapern und Zitronenschale mit dem Pürierstab oder im Mixer zu einer glatten Sauce mixen und mit Salz und Pfeffer abschmecken
- Öl in einer schweren Pfanne erhitzen, Salz ins Öl geben
- Minutensteaks rundum mit Pfeffer und Knoblauch würzen
- im schon gesalzenen Öl von beiden Seiten braten
- Schalotte schälen und in dünne Ringe schneiden
- die Hälfte der Thunfischsauce auf eine Platte geben
- fertige Steaks direkt aus der Pfanne auf die Platte geben, mit gehackter Petersilie, restlichen Kapern, Schalottenringen und weiteren Saucenklecksen toppen
- die restliche Sauce und frisches Brot dazu servieren
- sich dran freuen
Dreierlei, was dieses Gericht bei uns zum absoluten Keeper werden läßt: Erstens liebt der Gatte Steaks und Thunfisch, zweitens kommt es meinem Drang, Brot in Sauce zu dippen, sehr entgegen und drittens steht es innerhalb einer sehr überschaubaren Zeit auf dem Tisch.
Kommentar schreiben
Irmi (Samstag, 14 September 2024 18:42)
Liebe Simone, das schaut herrlich aus. Bei tonnato würde ich alles nehmen, egal um welches Fleisch es sich handelt. Werde ich sicherlich demnächst nachkochen. Freu mich schon drauf, wird ein schönes Sonntagsessen
Liebe Grüße von Irmi
zorra vom kochtopf (Sonntag, 15 September 2024 11:01)
Das tönt so gut! Ich glaube das gibt es nächste Woche bei uns!