Bei manchen Gerichten ist es für mich tatsächlich Liebe auf den ersten Blick.
Ganz oft hat das bei mir etwas mit Tomatensauce und Hackfleisch zu tun.
Als ich diesen Gnocchi-Auflauf in einem meiner englischsprachigen Aussi-Food-Blättchen entdeckt habe, wußte ich sofort, wir werden gute Freunde.
Tatsächlich erfordern die Rezepte aus ausländischen Publikationen fast immer leichte Überarbeitung.
Vor allem, weil die verwendeten Produkte bei uns oft nicht zu bekommen sind.
...oder, weil die Zutaten nicht so meins sind, ich aber unbedingt der Spur nach ausprobieren möchte, was da so gezeigt wird.
Hier zum Beispiel heißt das Original aus einer australischen Zeitschrift Gnocchi Sheperds Pie und - man vermutet es schon - nutzt Lammhack. Ja. Nee. Irgendwie werden Lammfleisch und ich in diesem Leben wohl keine Freunde mehr.
Deshalb hab ich das Lammhack mal flux durch Rindfleisch ersetzt, was den Sheperds Pie zum Cottage Pie machte. Und wo ich gerade dabei war, habe ich Marmite, den in Australien unglaublich beliebten Hefeaufstrich, der im Aussi-Rezept vorkam, ersatzlos gestrichen. Und bissi Basilikum
zugefügt.
Tja, und dann ist mir aufgefallen, dass ich doch tatsächlich ganz einfach Gnocchi al Forno fabriziert habe.
Ich bin so eine Heldin. Kein Wunder, dass ich das Rezept auf den ersten Blick schon toll fand. Gnocchi al Forno esse ich beim Italiener unserer Herzen ja auch gerne. Wiederholt. Seit Jahren.
Manchmal übertölple ich mich selbst: Einmal Italien via Australien und dann nach Schwabilon auf den Teller, bitte!
Für 2 - 3 Hungrige:
400g Rinderhack
2 EL Öl
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
600g Gnocchi aus dem Kühlregal
1 große Karotte
1 Tasse Erbsen, hier aus dem Tiefkühler
100g Champignons
500g passierte Tomaten
1 Handvoll Basilikumblätter
eventuell etwas Rinderbrühe
170g geriebener Mozzarella
Salz, Pfeffer und Chiliflocken
- Gnocchi nach Packungsanleitung garen - ja, die gehen natürlich auch selbstgemacht, aber mal ehrlich, werktags nach Feierabend? Näääää! Ich gare die übrigens gerne in Brühe Marke Brühwürfel - beim Abgießen behalte ich eine Kelle voll davon für die Sauce zurück
- Champignons putzen und in Scheiben schneiden, Zwiebel und Knoblauch schälen und würfeln, Karotte putzen und auf der groben Reibe hobeln oder fein würfeln
- Hackfleisch im Öl in einer backofentauglichen Pfanne braun und krümelig braten, dann in der Pfanne an die Seite schieben
- Pilze und Gemüse in der freigeräumten Seite der Fleischpfanne kurz anbrutzeln, dann unter das Fleisch mischen und alles weitere 5 Minuten braten
- wenn die Zwiebeln und Karotten gar sind, die passierten Tomaten hinzufügen
- je nachdem, wieviel Sauce vorhanden ist und wieviel Ihr davon haben wollt, noch Brühe zufügen, dann mit Salz und Chili würzen
- Backofen auf 180° Umluft vorheizen
- Sauce ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, dabei ab und zu umrühren, kurz vor Ende der Kochzeit die Erbsen zufügen und ein, zwei Minuten miterhitzen
- Basilikum waschen, trocken schütteln, in feine Streifen schneiden und in die Hacksauce einrühren
- abgetropfte Gnocchi in der Pfanne auf der Sauce platzieren
- Mozzarella auf den Gnocchi verteilen
- im Backofen ca. 10 Minuten überbacken, bis der Käse leicht angebräunt ist
- mit grobem Pfeffer würzen und servieren
Ich wußte es: Der Cottage Pie aka die Gnocchi al Forno und ich, das wird eine ganz, ganz tiefe Freundschaft. Ich hab dieses relativ schnelle, einfache Gericht echt zum Fressen gern.
Kommentar schreiben