Nun bin ich ja schon eine ganze Weile mit der Kulinarischen Weltreise und bei Koch mein Rezept unterwegs. Das sieht bei mir so aus: Ich koch mein Rezept, schreibs auf, mach ein paar Fotos und baue die Links der anderen ein, dann lehne ich mich zurück und freu mich des Lebens. Irgendwann zum Ende der jeweiligen Frist guck ich dann meistens auf die Liste und denk Holla, ganz schön viele Beiträge. Punkt.
Und irgendwann zu Ende der Frist denk ich vielleicht daran, die Blogs zu besuchen und einen Kommentar da zu lassen. Gehört sich so. Mach ich gerne. Dass hinter der Organisation so eines virtuellen Bloggertreffens eine ganze Menge Arbeit steckt, is mir klar. Ein Grund, warum ich keine Events ausrufe. Is Arbeit.
Dann gibt´s da noch die anderen. Die Fleißigen. Die, die Events organisieren. Und so einen stell ich Euch hier und heute vor, denn ich hab bei diesem Durchgang von Koch mein Rezept doch glatt Volker zugelost bekommen. Volker von volkermampft, dem Blog ums Backen und um die internationale Küche.
Wie es sich trifft, ist Volker der Kopf hinter beiden wiederkehrenden Events. Entsprechend findet Ihr bei ihm eine riesige Auswahl internationaler Rezepte.
Ausserdem aber auch Backrezepte - oft und gerne mit Sauerteig, für den er sich mittlerweile zum echten Experten entwickelt hat. Ich mag besonders gerne Volkers Reiseberichte - Volker und Family sind doch tatsächlich mit relativ kleinen Kindern einmal um die halbe Welt unterwegs gewesen, plus Berichte aus Hamburg, was für mich als Südländerin auch schon recht weit weg ist. Ausserdem dürfen immer wieder spannende Gastköche den Kochlöffel schwingen. So ein Rezept hab ich mir hier heute ausgesucht. Eins aus der Schweiz. Aus Gründen. Ihr wisst schon.
Vor knapp fünf Jahren hatte Volker Alain mit einem typisch schweizerischen Gericht als Gastkoch im Blog.
Rindsvoressen ist quasi die schweizer Variante eines Rinderragouts (Don´t call it Gulasch!) und damit etwas, was es im schweizerisch-deutschen zimtkringel-Haushalt relativ häufig gibt. Wie bei allen Traditionsgerichten existieren auch hier unglaublich viele Rezeptvarianten. Ich muss neidlos gestehen, diese hier ist die leckerste Variante, die uns bisher auf den Teller kam.
Natürlich entwickelte bei uns gleich wieder ein weiterer Durchgang der Kartoffelstock/Knöpfle-Diskussion. Beides gilt als klassiche Beilage zum Rindsvoressen. Diesmal habe ich mich doch glatt - zu meiner eigenen Überraschung - durchgesetzt. Es gab Knöpfle!
Für 4 Personen rechnet Alain:
1 kg Fleisch vom Rind, Hals oder Schulter
4-5 mittelgroße Karotten
1/3 einer Sellerieknolle
2 Zwiebeln
200ml Rotwein
ordentlich Bratfett (bei mir Öl)
1 Esslöffel Mehl
2 Nelken
2 kleine Lorbeerblätter
1 Liter Rinderbrühe
1 kleines Markbein (hier eine Rinderbeinscheibe)
1 Bund glatte Petersilie
- Gemüse waschen, bzw. schälen und putzen
- eine der Zwiebeln mit den Nelken und den Lorbeerblättern bestecken, die andere einfach grob würfeln
- Karotten der Länge nach teilen und in 2 cm große Stücke schneiden, den Sellerie in kleine Würfel schneiden
- Fleisch in gleichmäßige Würfel von ca. 3-4cm schneiden
- in einem großen Schmortopf Öl erhitzen, die Rinderbeinscheibe und das Fleisch von allen Seiten mindestens 10 Minuten darin anbraten
- dann die geschnittene Zwiebel zufügen und kurz mitbraten, das Mehl darüber stäuben und auch das noch einmal mitbraten
- mit dem Rotwein ablöschen und gut durchmischen
- mit der Rinderbrühe aufgießen, Karotten, den Sellerie und die gesteckte Zwiebel dazugeben
Alain gart das Rindsvoressen traditionell mehrere Stunden auf kleiner Flamme auf dem Herd. Ich bin etwas bequemer, heize den Backofen auf 180° Ober-/Unterhitze vor, schiebe den geschlossenen Topf auf unterster Schiene in den Ofen und vergesse ihn einfach mal für mindestens zwei Stunden. Gut, einmal guck ich dazwischen, ob noch genügend Flüssigkeit im Topf ist. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich wohl noch etwas Brühe nachgefüllt, was aber nicht nötig war.
- aus dem Backofen nehmen, den Knochen aus der Beinscheibe lösen, Mark und Fleisch etwas klein schneiden und wieder zufügen, den Knochen entsorgen
- mit offenem Deckel auf dem Herd soweit einkochen lassen, bis die Sauce etwas eindickt
- Petersilie hacken, dazu geben und kurz unterheben
- genießen!
Lieber Volker, vielen Dank für die ganze Arbeit, die du für uns Blogger leistest. Ich bin immer wieder gerne bei deinen Events dabei und guck mich entsprechend natürlich auch immer wieder gerne auf deinem Blog um.
Lieber Alain, hab Dank fürs extrem gelungene Rezept! Der hauseigene zimtkringel-Schweizer und die ganze Family waren mehr als angetan davon. Das war richtig gut und ist sofort ins Immer-wieder-gerne-Repertoire gewandert.
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Maren (Samstag, 04 Mai 2024 12:15)
Das hört sich super lecker, praktisch und einfach an. Werde ich ausprobieren wenn demnächst die ganze Kinderschar, 6 plus 2, kommt.
Liebe Grüße Maren