Momentan hat man ja den Eindruckt, es schnieft, hustet, keucht und (Verzeihung!) rotz allenthalben. Jaaa, es ist wieder mal die Zeit, ich weiß.
Mir (mittlerweile auch räusper Jahre alt) wird ja im Falle einer sich anbahnenden Erkältung von meiner immerhin bereits 86jährigen Mama erklärt, ich solle gefälligst was Anständiges anziehen und vor allem mal mehr Vitamine essen. Jo.
Dann versucht sie mich für gewöhnlich zu zwingen, Socken anzuziehen.
Etwas, was ich nur im tiefsten Winter mache oder wenn mich der Drang überfällt, in Kuschelsocken auf dem Sofa rumzuschlumpfen. Sonst mag ich Socken nämlich nicht. Nennt mich seltsam.
Und sie zeigt mir ausserdem den Inhalt ihres gesamten Obstkorbes in Erwartung, dass ich sofort anfange, Äpfel und Bananen en masse zu verschlingen.
Als kleiner Einschub: Es ist medizinisch anerkannt, dass eine ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit während der Erkältungszeit dafür sorgt, dass die Schleimhäute in den Atemwegen ausreichend feucht gehalten werden, nicht austrocknen und damit geschützt sind. Ebenso erwiesen ist natürlich, dass Vitamine generell für eine ausgewogene Ernährung notwendig sind.
Zur Annahme, viel hilft viel und mit genug Vitamin C könne man die beginnende Rüsselpest verhindern, ist die Studienlage allerdings mehr als widersprüchlich. Fest steht: Es wurden keine schädlichen Nebenwirkungen festgestellt, weswegen Lebensmittel mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt bei einer Erkältung als sinnvoll gelten.
Argument des Mit-Essers: Bei einem dicken, saftigen Steak mit Pommes und Kräuterbutter wurden bislang auch keine schädlichen Nebenwirkungen in Bezug auf laufende Nasen festgestellt.
Deshalb kuriert er sich selbst lieber damit und umgeht meinen hier gezeigten
Fenchel-Zitrus-Salat mit Senf-Honig-Sauce
möglichst großräumig.
Vor allem, weil Fenchel drin ist. Und Honig. Böse Sache.
Dabei hat Fenchel beinahe doppelt so viel Vitamin C wie Orangen. Ich dachte, ich erwähn`s mal.
Irgendwie kann ich das mit dem Steak aber auch nicht so richtig widerlegen.
Ich zwinge natürlich niemanden, meinen super köstlichen Salat zu essen. Oder zumindest nicht sehr.
Sagen wir mal so: Mehr für mich. Und ich hab ganz, ganz selten die Nasenseuche - auch ohne Socken und Raubzüge in den Obstvorrat meiner Mutter. QED!
gerade genug für mich:
1/2 Fenchelknolle
1 kleine rote Zwiebel
1 große Orange
1/4 Pomelo
1 EL Senf
1 EL Honig
2 EL weißer Balsamico
Salz
grober Pfeffer
Petersilie und/oder Schnittlauch
- Gemüse und Obst waschen, bwz. schälen
- Fenchel und Zwiebel auf der Reibe in dünne Scheibchen hobeln
- Zitrusfrüchte filetieren und dabei den Saft auffangen
- Saft, Senf, Honig, Essig, Salz, Pfeffer und die gehackten Kräuter samt Fenchelgrün zu einem Dressing rühren
- alles mischen, fertig!
Nun gibt es gerade ein Event bei Zorra vom kochtopf, bei dem sich Gastgeberin Dorothée von bushcooks kitchen das Thema Aus dem Küchenkästchen – Tipps & Tricks aus der Küche gewünscht hat.
Das kommt gerade recht, denn ich muss gestehen, nach Jahren des grausigen Pomelo-Verstümmelns hab ich in diesem Winter endlich gelernt, wie man da am besten vorgeht. Und ich verrate es gerne.
Pomelos kamen in Deutschland erstmals 1974 auf den Markt. Bei mir dauerte es allerdings deutlich länger, ehe ich meine Vorliebe für die großen, pampelmusenartigen Zitrusfrüchte entdeckt habe.
Eigentlich scheiterte es immer ein wenig am Schälen. Ehe man nämlich durch die dicke Schale durch ist, bedarf es einiger Vorarbeit und die Haut der Zwischenwände ist unglaublich zäh.
Nach Jahren umständlichen Rumgefitzels hab ich mir zeigen lassen, wie es fast mühelos klappt. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können: Brachiales Schlachten ist angesagt! Und zwar scheibchenweise. Soll heißen, einfach mit einem guten Messer samt Schale quer in dicke Scheiben schneiden, die Scheibe einmal zur Mitte hin einschneiden und aufklappen, die Haut der Segmente falls nötig mit einem kleinen Messerchen oben einritzen und plopp lassen sich die einzelnen Stückchen ganz einfach aus den ledrigen Zwischenwänden klappen. Fast restlos und ohne große Sauerei. Und den Rest der Frucht stelle ich einfach auf die Schnittstelle und esse morgen weiter!
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Barbara (Dienstag, 12 März 2024 19:54)
Hallo Simone,
danke für den Tipp mit der Pomelo - den kannte ich auch noch nicht!
Tja, und das mit dem Rumrotzen ist gerade echt ein Problem - überall wird man angehustet. Das war echt schön, als es noch Regeln gab und die Menschen nicht anderen ins Gesicht, sondern sich in die Ellbeuge husteten oder niesten.
Da schadet dieser Salat sicherlich nicht! Und Flüssigkeit ist wichtig, da hast Du recht. Ich gönne mir jetzt gleich noch einen Tee, zur Vorbeugung.
Liebe Grüße
Barbara
Dorothée (Dienstag, 12 März 2024 20:54)
Als große Fenchel-Liebhaberin weiß ich, wie gut er zu Zitrusfrüchten passt. Dein Tipp mit der Pomelo gefällt mir sehr gut und war mir bisher neu. Ich weiß, was Du meinst, mit dem Gemetzel. Das hat mich meistens auch vom Kauf abgehalten. Beim nächsten Mal probiere ich es aus.
Friederike (Mittwoch, 13 März 2024 08:17)
Habe zum Glück im Moment weder Rüsselpest noch Nasenseuche ;-))) nehme mir aber deinen Salat sehr gerne mit! Mein Ehegespons verweigert meist frische Salate (sie könnten ja gesund sein...), so bleibt auch mir mehr!
Danke für den Pomelo Tipp, wieder was gelernt! lg
zorra vom kochtopf (Montag, 01 April 2024 16:05)
Ich greif dann auch lieber zum Steak. Mit Pomelos kannst du mich nämlich jagen. Es bleibt also noch mehr Salat für dich. Trotzdem danke für den Tipp, ich reiche ihn an Y. weiter, der mag die Dinger nämlich.