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Seit Jahren versuche ich, eine Cremeschnitte nachzubacken, wie Thomas sie aus der Schweiz kennt und liebt.
Den Geschmack treffe ich ab und zu, die Optik - schön glatt und glänzend, mit fester, dennoch zarter Cremefüllung, knusprig-dünnem Teig und zartrosa Fondantguss - gelingt mir eigentlich nie.
Über die Jahre hab ich versucht, mich durchzutricksen. Schon 2017 gab es hier bei zimtkringel zum Schweizer Nationalfeiertag einen Versuch, der alles andere als perfekt ausgefallen ist und bei dem ich im Text ein klitzekleinwenig meinen Frust einfließen lies. Ganz dezent. Nicht. Mit dezent hab ich´s ja nicht so. Ein paar Jährchen später dachte ich dann, mit einer Krempita könne ich an sich nix falsch machen. Geschmacklich wieder richtig gut, von der Optik her eher naja. Nachdem nun wieder ein paar Jahre vergangen sind, versuche ich mich noch einmal an etwas Ähnlichem. Und weil ich die Optik eh nicht hinbekomme, wird´s diesmal gaaaaaanz anders.
Nur damit Ihr wisst, was ich hier bejammere:
So schaut die perfekte Schweizer Cremeschnitte aus. Nicht von mir hergestellt, wie Ihr Euch wohl denken könnt.
Das Bild stammt von der Confiserie Honold AG in Küsnacht im Kanton Zürich und selbstverständlich liegt auch das Copyright für´s Bild genau dort.
So beschreibt Honold dieses Prachtstück:
Knusprig-buttrig soll sie sein, mit einer luftigen Vanillecrème und dem obligaten Fondant obenauf. Unseren Crèmeschnitten verleihen wir zudem mit etwas Himbeergelee einen rosa Hauch.
Ich danke den netten Menschen von Honold sehr für die Erlaubnis, dieses Prachtstück zeigen zu dürfen.
Also gut. Der Gatte wünscht sich Vaniellecreme und Knusper. Soll er haben. Da ich mit meinem Werk optisch nicht ganz so abstinken möchte, aber auch ein kleinwenig faul bin, bastle ich eine Tarte aus gekauftem Filoteig.
Für eine kleine 22cm-Form:
5 Filoteigblätter
200ml Milch
400g hochfette Sahne oder Crème double
2 Eigelbe
80g Zucker
1 Packung Vanillepuddingpulver
1 kräftige Prise Zimt
50g Butter
1 EL gesiebten Puderzucker für die Teigschichten plus mehr zum Toppen
- Eigelbe mit 70g Zucker, 3 EL von der Milch und dem Puddingpulver cremig aufschlagen
- restliche Milch mit der Sahne erhitzen, dann unter Rühren zur Puddingmischung gießen
- Mischung zurück in den Topf geben, wieder erhitzen und unter Rühren andicken lassen - mit anderen Worten: Wir kochen einen Pudding
- vom Herd nehmen, die Puddingoberfläche mit Folie abdecken, damit sich keine Haut bildet und dann abkühlen lassen
- Butter bei geringer Hitze schmelzen
- Springform leicht ausbuttern
- Puderzucker und Zimt mischen
- ein Filoblatt vorsichtig in die Form legen
- vorsichtig mit etwas von der flüssigen Butter einpinseln und mit wenig von der Puderzucker-Zimtmischung bestreuen
- drei weitere Blätter leicht versetzt in die Form legen, dass ein einigermaßen gleichmäßiger Boden mit überstehenden Kanten entsteht, dabei jede Schicht wieder einpinseln und zuckern
- die Puddingcreme einfüllen und glatt streichen
- den Backofen auf 160° Umluft oder 170° Ober-/Unterhitze vorheizen
- die letzte Filoschicht knittrig obenauf legen, die Kanten nach innen klappen und auch knittern
- mit der restlichen Butter bestreichen
- ca. 30 Minuten goldbraun backen - sollte die Tarte zu dunkel werden, mit Alufolie abdecken
- komplett abkühlen lassen und noch einmal mit Puderzucker berieseln
- genießen!
Sodele, was sagt Ihr? Weit weg von jeder Cremeschnitte, aber eigentlich ganz nett anzusehen, gell?
Creme? Check!
Knusper? Check!
Na dann... Und eines Tages versuche ich mich vielleicht wieder an der echten Cremeschnitte.
Bis dahin weiß ich ja, wo man eine wunderbare Version käuflich erstehen kann.
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