erste wacklige Sushi-Versuche

Hier kommt das Konstrastprogramm!


Nach Wochen mit Weihnachtsrezepten, Eintöpfen, Broten, Kuchen und schwäbischem Zeug wage ich mich heute mal wieder an ein kleines Küchenexperiment.

 

Wir mögen Sushi sehr gerne.

Normalerweise schaut das bei uns so aus:

Wir gehen essen und/oder bestellen Sushi.

Fertig!

 

Nach Jahren, in denen ich immer lautstark getönt habe, dass ich keine Lust auf filigranes Gefitzel habe und mir auch never ever anmaßen würde, etwas zu basteln, für das Sushimeister viele Jahre lernen, schwenke ich um.

Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?

 

Ich bastle jetzt Sushi!

Ja, ja, bevor hier jetzt gleich wieder die Zuschriften herein flattern: Natürlich weiß ich, dass westliches Sushi nur wenig mit dem Original zu hat. Ausserdem sind wir hier in Schwabilon verflixt weit weg vom nächsten Meer und die Zeit, sushitauglichen Fisch im Großhandel zu besorgen, habe ich wirklich selten.

Trotzdem wird jetzt gebastelt. Und zwar erst einmal der richtige Reis und dann versuche ich mich an ganz einfachem Nigiri mit geräucherter Lachsforelle. Easy. Dachte ich.

Hab ich schon erwähnt, dass ich es wie immer übertrieben und mir gleich mal unglaublich viel Zubehör zugelegt habe? ... das ich wahrscheinlich nie wirklich nutzen werde. Aber hey, diese eine (bis zwölf) Macken gönne ich mir. 

Logischerweise habe ich mich ein wenig eingelesen.

Buchhändlerin, Ihr erinnert Euch?

Deshalb weiß ich jetzt auch, dass die richtige Grundlage, der Reis, alles entscheidet.

Gut, und ein wenig die Fingerfertigkeit. Die mir fehlt.

Aber Reis hab ich.

Na dann. Kochen wir mal Reis.

Für meine kleine Probierportion (genug für 10 Nigiri und eine kleine, etwas schrumpelige Makirolle):

100g Suhsireis

160ml Wasser

2 EL Reisessig

1 EL Zucker

1/4 TL Salz

ausserdem: ein Norialgenblatt, Wasabi, eingelegter Ingwer, Sojasauce und natürlich ca. 125g geräucherte Lachsforelle

Für die Zubereitung von Sushi eignet sich am besten kurzkörniger, rundkörniger, weißer Klebreis. Milchreis fällt zwar auch in die Rundkornvariante, hat aber nicht genug Klebeeigenschaften.

Wie es sich trifft, wurden gerade bei vielen Supermärkten, ja sogar bei Discountern passende Reissorten und auch Reisessig, eingelegter Ingwer und Wasabipaste angeboten. Ihr seht, woher meine plötzliche Motivation kommt. Ich hatte mal wieder einen Einkaufsflash, weil ja alles so schön erschwinglich war, dicht gefolgt von einem weiteren Flash, bei dem ich mir Zubehör zugelegt habe, das nicht ganz so erschwinglich war und never ever voll ausgenutzt werden wird. Aber frau gönnt sich ja sonst nichts.

So funktioniert das mit dem Reis:

  • den Reis in einer Schüssel mit kaltem Wasser sanft kreisend waschen, in einem Sieb abtropfen und so lang wiederholen, bis das Wasser klar bleibt
  • dann mit kaltem Wasser bedecken und 30 Minuten stehen lassen
  • mittlerweile Essig in einem kleinen Topf erwärmen, aber nicht kochen, Salz und Zucker einrühren, bis sich beides gelöst hat, dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen
  • Reis abgießen, mit 160 ml Wasser in einem Topf aufkochen, dann zugedeckt bei schwacher Hitze 15 Minuten leicht köcheln
  • Reis vom Herd nehmen, ein Tuch zwischen Topf und Deckel legen und eine weitere Viertelstunde ruhen lassen
  • dann in eine flache Schüssel umfüllen
  • mit einem Spatel mit schneidenden Bewegungen auflockern, dabei die Essigmischung unterarbeiten - nicht Rühren!
  • abkühlen lassen - laut meinen Büchern soll der Reis idealerweise "körperwarm" sein

Ich hab mich für den Anfang für Nigiri entschieden. Dabei liegt der Fisch offen auf Reisnocken, die der Fachmann und die Fachfrau von Hand formen.

Sagen wir mal, ich arbeite darauf hin.

Tatsächlich habe ich es probiert und hatte wirklich mehr Reis an den Fingern kleben, als auf dem Teller. Immerhin, richtigen Klebreis hatte ich also erwiesenermaßen hergestellt.

Entsprechend hab ich mich dann für die Schisservariante mittels Förmchen entschieden, die natürlich bei meinen neu gekauften Gerätschaften im Set waren. Nicht so elegant, aber immerhin tauglich.

Diese Reisdingerchen hab ich auf einen Teller gelegt und mit einem Klecks Wasabipaste bestrichen, darauf je ein Stück geräucherte Lachsforelle gelegt und mit einem Stück Norialge  verziert.


An der Stelle sein angemerkt: Frischer Wasabi aus der Tube, ganz neu geöffnet, kann tödlich sein.

Für Euch exklusiv getestet. Boah, war das übel!

Ich dachte, ich probiere mal eine Messerspitze davon. Schleck, blubb, aua!

Die komischen gestreiften Dingerchen, die Ihr hier seht, sind dann übrigens mein erster Versuch mit Maki. Maki wiederum heißt die wohl bekannteste Form von Sushi und bedeutet übersetzt nichts anderes als gerollte Sushi.

Sofern man sie als Rolle erkennt, was hier zugegeben nicht ganz der Fall ist.
Sie werden mit einer Bambusmatte Makisu von Hand gerollt – dabei kann das Algenblatt sowohl außen, wie bei Hoso-Maki oder Futo-Maki, als auch innen, wie bei Ura-Maki sein.
Gefüllt werden Maki für gewöhnlich neben dem gesäuertem Reis mit Fisch und/oder Gemüse.
Und ja, ich muss noch viel und lange üben.
To be continued...

 

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