Jetzt musste ich gerade mein eigenes Rezepte-Suchsystem bemühen.
Ich wusste, dass wir mit der kulinarischen Weltreise schon einmal in Peru virtuell Station gemacht hatten. Mit Daten hab ich es ja eh nicht so und seien wir ehrlich, bei den Mengen an Rezepten, die wir hier raushauen bzw. nachbasteln, verschwimmt mir alles, was nicht aus irgendeinem Grund extrem anders war. Anders heißt bei mir meist, dass es irgendwie in einer Katastrophe endete. Selektives Gedächtnis oder auch Hirn wie Sieb.
Jedenfalls sind wir in diesem Januar, gut viereinhalb Jahre später, wieder auf küchentechnischen Pfaden in Peru unterwegs.
2019 gab es bei mir übrigens Pesque de Quinua, einen Käse-Quinoa-Auflauf und eine der wiklich wenigen Gelegenheiten, bei der bei uns Quinoa überhaupt auf den Tisch kam.
Wie immer reisen eine Menge bunter Blogger virtuell in ein bestimmtes Land, kochen ein landestypisches Gericht nach und schreiben darüber.
Hier findet Ihr die Rezepte der Mitreisenden. Wie immer ergänze ich die noch dazu kommenden Rezepte bis zum Ende des Monats.
Nachdem sich vor fünf Jahren die Begeisterung für mein Quinoa-Gericht hier in der zimtkringel-Weltzentrale deutlich in Grenzen hielt, habe ich diesmal eher Thomas-kompatible Zutaten ausgesucht. Allen voran zwei dicke, saftige Rumpsteaks. Wahrscheinlich werden im Laufe des Monats noch ein paar andere Mitreisende auf die Idee kommen, Lomo saltado, übersetzt springendes Fleisch zu zeigen, denn es ist eins der beliebtesten Gerichte in ganz Peru. Es gibt eine Menge Variationen und viele Familien haben ihr ganz eigenes Rezept.
Bei diesem peruanischen Klassiker verschmelzen zwei Haupteinflüsse der peruanischen Küche: Die traditionelle, indigene Küche, die hier Kartoffeln und Chilis besteuert und die chinesische Küche, chifa genannt, der chinesischen Einwanderer. Diese kamen Mitte des 19. Jahrhunderts als dienstverpflichtete Arbeitskräfte mit Zeitverträgen ins Land kamen und liesen sich dann permanent nieder. Heute schätzt man, dass ca. 2,0% der peruanischen Bevölkerung chinesische Wurzeln haben. Übrigens stammt das Wort chifa vom chinesischen Wort „chi-fan“, das so viel wie „Reis essen“ bedeutet.
In der peruanischen Küche zählen Kartoffeln übrigens meist zum Gemüse und nicht zu den Sättigungsbeilagen. Entsprechend landen beim Lomo Saltado die "Pommes" letztlich in der Pfanne und dazu gibt es Reis.
Für zwei bis drei Hungrige rechne ich:
800 g große, festkochende Karoffeln
4 EL Öl
Salz
1 TL geräuchertes Paprikapulver
grober Pfeffer
1 kräftige Prise gemahlener Kreuzkümmel
1 rote und 1 gelbe Paprikaschote
2 EK Tomatenmark
2 rote Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
6 Stiele Koriander
2 Tassen Reis
2 Rumpsteaks à ca. 250g
etwas Sambal Oelek oder Chilisauce
3 EL Sojasoße
1 EL Austernsauce
2 EL Rotweinessig
1 Limette in Spalten
- Kartoffeln schälen und in pommesgroße Stifte schneiden, dann mehrmals in kaltem Wasser abwaschen und gut abtrocknen
- mit 2 EL vom Öl, Salz, Paprikapulver und Pfeffer würzen
- entweder im Backofen ca. 30 Minuten bei 200° Umluft knusprig backen und dabei mehrmals vorsichtig wenden oder wie ich in der Umluftfritteuse bei 200° ca. 25 Minuten backen und dabei mehrmals im Korb gut durchschütteln
- mittlerweile das Fleisch in nicht zu dünnes Streifen schneiden, trocken tupfen und kräftig salzen und pfeffern
- im Wok oder einer großen Pfanne im Öl kurz und heiß rundum anbraten aber nicht durchgaren, dann heraus nehmen
- nebenbei Reis in Salzwasser garen
- Zwiebeln schälen und in Spalten schneiden, geschälten Knoblauch in Scheibchen, geputzten Paprika in Streifen schneiden und alles im Wok mit dem restlichen Öl kurz anbraten
- Tomatenmark zufügen und kurz mitbraten
-
Soja- und Austernsauce und Essig zufügen
-
nun kommt das Fleisch hinzu und alles wird noch einmal mit Salz, Pfeffer und Chili nach Geschmack abgeschmeckt
- zum Schluß kommen die Pommes mit in den Wok
- mit Reis servieren und Limetten in Spalten dazu legen
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Petra aka Cascabel (Donnerstag, 11 Januar 2024 15:21)
Bei deinem Lomo wäre ich sofort dabei! 2019 habe ich Pollo Saltado gemacht, das fand ich auch klasse.
Kathrina (Dienstag, 23 Januar 2024 13:28)
Mhhh, da läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Regina (Freitag, 26 Januar 2024 18:18)
Kannst du nicht ein Schüsselchen vorbei bringen? Ich habe Hunger...
Jenny (Samstag, 27 Januar 2024 12:26)
Und, hat es bei Thomas Anklang gefunden? Ich kriege auf jeden Fall Hunger und würde gerne eine Portion essen.
Britta Koch (Samstag, 27 Januar 2024 14:03)
Ich habe damals Lomo saltado mit Seitan gemacht und fand es sehr lecker.
Mit Rindfleisch ist es natürlich auch nicht zu verachten!
Liebe Grüße
Britta
Friederike (Mittwoch, 31 Januar 2024 10:24)
Klingt richtig gut!! Reis als "richtige" Beilage ist offenbar in Südamerika weit verbreitet...
Susan (Mittwoch, 31 Januar 2024 10:47)
Liebe Simone,
Lomo saltado ist auch mein absoluter Favorit aus der peruanischen Küche. Deine Version sieht köstlich aus und sicher hast du Thomas auch davon begeistern können! Es ist immer beeindruckend zu sehen, wie Migration und kultureller Austausch zu kulinarischer Innovation führen können. Vielen Dank für deine ausführliche und interessante Information zu diesem peruanischen Klassiker!
Herzliche Grüße
Susan
Pane-Bistecca (Donnerstag, 01 Februar 2024 09:33)
Springt dein Fleisch in meine Richtung? Ich koennt das jetzt grad gut gebrauchen.
LG Wilma
Cornelia (Freitag, 02 Februar 2024 11:28)
Boah, das sieht ja wirklich köstlich aus - dein Lomo saltado wäre absolut meins. Ich kann sehr gut nachempfinden, dass die Peruaner dieses Gericht mögen.
Susanne (Freitag, 02 Februar 2024 14:05)
Nehm ich! Wobei ich das ja vermutlich selber kochen muss, ich vermute doch, ihr habt das inzwischen gegessen. Für mich dann aber bitte ohne Reis, ich kenne das mit der Sättigungsbeilage von asiatischen Freunden, aber so weit bin ich noch nicht.
Volker (Montag, 12 Februar 2024 18:03)
Hallo Simone,
Dein Lomo begeistert mich absolut und würde hier bestimmt richtig gut ankommen.
LG Volker