Hirschgulasch in Schokoladensauce

Gulasch aus Hirschfleisch mit schokoladiger Sauce

Na, macht Ihr Euch langsam Gedanken, was an den Feiertagen auf den Tisch kommen soll?

Wir sind ja die Fondue- und/oder Raclettefraktion, gerne im Wechsel mit Lachshäppchen zum späten Frühstück am ersten Feiertag und zwischendrin mal Ente mit Knödeln und Rotkohl.

Laaaaaangweilig? Nö, wir freuen uns darauf. Essenstradition sozusagen. Seit Jahren so gut!

Trotzdem hab ich sogenannte festliche Küche gerne und probiere da immer mal wieder was aus.

Wie dieses Wildgulasch mit Schokoladensauce.

Gut, sag ich Euch! Und echt festtagswürdig.

Ich würd ja sagen, Wild bietet sich saisonal gerade an.  Tatsächlich musste ich vorletzten Samstag sogar besonders vorsichtig gen Arbeit düsen, weil eine Jagd ausgeschildert war. Ja Stadtmenschen, gebt Euch das mal! Bei uns stehen ab und zu Vorsicht-Jagd-Schilder an der Strasse!

Allerdings glaubt mir kein Mensch, dass es bei uns ums Eck im Talwald freilaufenden Hirsch gibt.

Dieser hier stammt aus einer Jagd im Allgäu und kam tiefgefrostet nach Schwabilon.

Zugegeben braucht dieses Gericht ein wenig Planung und Vorarbeit, denn ja länger das Fleisch im der Beize durchziehen darf, desto besser. Also, kalkukiert gerne mal ein, zwei Tage ein!

Für zwei bis drei Hungrige:

 

600g Hirschgulasch

150g Zwiebeln rot und weiß

200g bunte Karotten

100g Knollensellerie

1/2 TL Paprikapulver, edelsüß

1 TL Wacholderbeeren

650ml Rotwein

50ml Sherry

1 EL Tomatenmark

1 EL Mehl

50g Zartbitterschokolade, 70%

Salz und Pfeffer

1 Brühwürfel

Rapsöl

2 EL Johannisbeergelee

evtl. 200ml Wasser

Übrigens: Macht Euch keine so großen Gedanken um die Schokolade. Die gibt der Sauce ein herrliches Aroma, das keineswegs nach heißer Schokolade schmeckt. Auch nicht nach Nutellabrot. KEINESWEGS! Ich erwähn´s nur.

Aus gegebenem Anlaß und nach mehrmaliger Nachfrage skeptischer Esser - vor dem Essen. Danach war´s klar.

Ein bis zwei Tage vorher:

  • Hirschgulasch von Silberhäutchen und Sehnen befreien
  • Zwiebeln, Karotten und Sellerie waschen, putzen, schälen und in gleichmäßige Würfel schneiden
  • Wacholderbeeren andrücken, bzw. mörsern und zusammen mit Fleisch, Paprikapulver und Gemüse in eine Schüssel geben
  • Rotwein und Sherry dazu geben - die Zutaten sollen mit Flüssigkeit bedeckt sein
  • Schüssel verschließen und das Fleisch im Kühlschrank mindestens 8 Stunden, besser bis zu 48 Stunden durchziehen lassen, dabei ab und zu kontrollieren, ob alles bedeckt ist und eventuell etwas umrühren

Am Kochtag:

  • Zutaten in ein Sieb gießen und die Flüssigkeit dabei auffangen
  • das Fleisch sorgfältig trocken tupfen und in einem Schmortopf im Öl von allen Seiten anbraten
  • Fleisch aus dem Topf nehmen, das gut abgetropfte Gemüse in den Topf geben und ebenfalls einige Minuten von allen Seiten anbrutzeln
  • Backofen auf 170° Umluft vorheizen
  • Tomatenmark zum Gemüse geben, mit anbraten und dann Mehl überstäuben
  • Fleisch wieder zufügen
  • alles mit der aufgefangenen Weinbeize ablöschen und den Bratensatz etwas losköcheln
  • Brühwürfel, Salz und Pfeffer zufügen
  • mit Deckel bedeckt für 1,5 Stunden in den Backofen stellen und garen
  • falls die Sauce zu sehr einkocht, immer mal wieder ein paar Schluck Wasser einrühren
  • Scholokade hacken und nach Ende der Garzeit in die Sauce einrühren
  • Johannisbeergelee ebenfalls einrühren und noch einmal alles abschmecken - gewollt ist eine kräftige, dunkle Sauce mit fruchtigen und natürlich schokoladigen Aromen

Als Beilage gab es bei uns heute gebutterte Tagliatelle, Rotkohl und natürlich Preiselbeeren, Knödel oder Knöpfle wären aber auch eine wunderbare Möglichkeit.

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