Nun probier ich es nochmal: Ich lasse mich auf eine weitere Mango-Erfahrung ein.
OK, ganz schön vollmundig angekündigt, merk ich gerade. Und ohne Trommelwirbel und Fanfarengeschmetter im Hintergrund wirkt das jetzt auch nicht so richtig.
Was ich eigentlich damit sagen wollte:
Als Kind dachte ich immer, Mango müsse der ab-so-lu-te Geschmackshammer sein.
In erster Linie deshalb, weil ich irrigerweise dachte, mein liebstes Lieblingseis Cuja Mara Split sei daraus gemacht.
Cuja Mara.... ja, ich war irgendwie wohl nicht das hellste aller Kinder.
Jedenfalls hab ich dann irgendwann Mango probiert - wahrscheinlich damals ein etwas unreifes Exemplar - und fand sie extrem scheußlich. Hohe Erwartungshaltung traf auf mindere Qualität.
Mööp. Großes Möööööööp!
Die Sache mit den exotischen Früchten hat ja auch immernoch a Gschmäckle und ich überlege mir oft, ob das für meine Rezepte sein muss. Nun ist Mango Chicken Curry ohne Mango halt nur Hühnereintopf... Dilemma!
Immerhin: Mittlerweile gibt es Mango tatsächlich auch aus europäischem Anbau. Sogar in Bayern werden sie angebaut, da allerdings noch im durch Aquaponik klimaneutral gehaltenen Gewächshaus. Meine beiden super reifen Prachtmangos hier stammen laut Etikett aus Spanien. Dort haben sie von September bis November Saison. Man sieht, so ganz klappts mit der ultimativ regionalen Sache auch hier bei zimtkringel nicht immer.
Aber: Sie sind reif, sie sind auf dem Kirchheimer Wochenmarkt angekommen, jetzt wandern sie ins Curry! Fact!
Für zwei bis drei hungrige Menschen:
600g Hähnchenbrust
3 EL Naturjoghurt
2 EL rote Currypaste
1 EL Tomatenmark
1 gehäufter TL Currypulver
1 gehäufter TL Garam Masala
1 TL Kurkumapulver
Salz
evtl. Zucker, je nach Süße der Früchte
2 reife Mangos
1 Tasse gefrorene Erbsen
2 - 3 EL Öl
1 Knoblauchzehe
1 kleine Zwiebel
1 Dose (400g) Kokosmilch
evtl. etwas Chili oder Sambal Oelek
- in einer verschließbaren Schüssel Joghurt, Currypaste, Currypulver, Garam Masala, Kurkuma und eine kräftige Prise Salz glatt rühren
- Hähnchenbrust in mundgerechte Stücke schneiden, in die Joghurtpaste rühren und in der verschlossenen Schüssel für ein paar Stündchen in den Kühlschrank stellen
- Fleisch nach der Ruhezeit aus der Paste fischen, diese etwas abstreifen und aufbewahren
- Fleisch in einem weiten Topf, ich nehme gerne die Wokpfanne, in Öl rundum anbraten, heraus nehmen und zur Seite stellen
- Zwiebel und Knoblauch fein würfeln, in der selben Pfanne glasig braten, falls nötig etwas Öl zufügen
- Tomatenmark dazu geben und alles unter Rühren kurz anbraten
- Mangos schälen
- Fruchtfleisch am Kern entlang lösen und in mundgerechte Stücke schneiden, beiseite stellen
- Saft auffangen und auch das nicht so schöne Fruchtfleisch und die Schnipsel aufbewahren, ruhig mit den Händen Fruchtfleisch und Saft vom Kern abstreifen
- restliche Joghurt-Currypaste und die Kokosmilch zu den angebratenen Zwiebeln in die Pfanne geben
- auch den aufgefangenen Mangosaft und die Mangoschnipsel zufügen
- alles ein paar Minuten köcheln lassen
- mit Zucker, Salz und eventuell etwas Currypaste abschmecken, wer mag, fügt eine scharfe Komponente wie z.B. Chili oder Sambal Oelek hinzu
- Hähnchenfleisch wieder zufügen und heiß werden lassen
- Erbsen unterrühren und alles ein paar Minuten garen, dir Erbsen sollen noch zart bleiben
- zum Schluß Mangostücke zufügen, Hitze reduzieren und etwa 3 Minuten gar ziehen lassen
- zu Reis oder Naan servieren
So, das Curry hat mich jetzt für jegliche mir jemals durch Mangos zugefügte Mööööp-Momente entschädigt. Der Gatte hat ein wenig im die Früchte herum gegessen, was klar war. Dafür fand unsere Seniorin die fruchtige Komponten in der würzigen Sauce richtig gut. Für den nächsten Einkauf hat sie Mango auf ihre Einkaufsliste gesetzt.
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