Kirsch-Streusel-Zopf

Hefezopf mit Schwarzkirschfüllung und buttrigem Streusel

Alle paar Wochen schickt mir mein schweizer Gatte mit einem breiten Grinsen im Gesicht ein Bildchen per Instagram, auf dem sich in aller Regel ein ab-so-lu-tes Zopf-Kunstwerk befindet.

Mal aus zwei, mal aus fünf, oft genug auch aus mehr Strängen geflochten. Goldgelb, ebenmäßig und wunderschön. Oft genug stammen diese Bilder von Nadja von Little Kitchen and more und sind, das muss ich neidlos zugeben, durchweg der Hammer.

Vorgeschichte: Vor vielen, vielen Jahren hat mir der Mann erklärt, wie wichtig der  Butterzopf in der deutschschweizer Frühstückskultur ist. Als Schwäbin dachte ich, nix leichter als das! ...und habe einen schwäbischen Hefezopf gebacken.

Wenn ich das mal mit Sound untermalen darf: Möööööööööööp! Wawawawaaaa! Faiiiiiiiil!

Nicht nur, dass der schweizer Butterzopf anders als die schwäbische Variante nicht süß ist, noch dazu ist die Ankezüpfe für gewöhnlich sehr akkurat aus zwei Strängen über Kreuz, nach unten schmal zulaufend geflochten. 

Den Teig bekomme ich hin, die Flechtart ums Verr... nicht. Etwas, was mich seit gut 20 Jahren wahnsinnig macht.

Ich kann´s nicht. Mit drei Strängen geht es im Schlaf, den schweizer Zopfschlag kann ich nicht. Und ja, ich habe schon viele Menschen, angefangen von der Schwiegermama gefragt. Ich habe sogar schon von einer ganz lieben Leserin einen eigens von ihr angefertigten Film bekommen. Und viele Menschen haben mir Anleitungen und Pläne geschickt. Ich hab´s mit Segeltauen geübt und mir zigmal von verschiedensten Menschen vorbasteln lassen.

Ich kann´s nicht. Was den Herrn zimtkringel (der es übrigens blind hinbekommt) unendlich amüsiert.

Weshalb er mir unglaublich gerne Bilder von perfekten Zöpfen schickt. Und hier wären wir nun wieder bei Nadja.

Nadja ist beim 197. Blog-Event von Zorra vom kochtopf Gastgeberin und hat sich das Thema Zopfliebe gewünscht. Glücklicherweise dürfen es Zöpfe aller Art sein, was mir sehr entgegen kommt. Zöpfla kann ich nicht, aber riesige Monsterzöpfe kann ich. Viele davon findet Ihr, wenn Ihr im Suchfeld Zopf eingebt. Heute gibts einen Kirsch-Streusel-Zopf.

Blog-Event CXCVII - Zopfliebe (Einsendeschluss 15. Juni 2023)

Für den Zopf:

 

500g Weizenmehl Type 405 + etwas mehr

250ml Milch

50g Zucker

1 Vanillezucker

1/2 Würfel Frischhefe, also 21g

80g Butter

1 TL Salz

1 Eier

5 EL Schwarzkirschkonfitüre

wenig Öl

Für den Glanz:

1 Ei

je 1 kleine Prise Salz und Zucker

 

Für die Streusel:

2 EL Butter

2 EL Zucker

4 EL Mehl

 

Und:

3 EL Mandelstifte

 


  • Milch erwärmen, Zucker und Hefe zufügen und rühren, bis sich beides in der Milch gelöst hat
  • Butter schmelzen, aber nicht heiß werden lassen
  • Mehl, Hefemilch, Salz, Butter und Ei in der Küchenmaschine gut 10 Minuten auf mittlerer Stufe kneten, bis sich ein glatter, weicher Teig ergibt
  • in einer leicht geölten Schüssel zugedeckt ca. 2 Stunden an eine warmen Platz gehen lassen
  • aufgegangenen Teig halbieren
  • Teighälften jeweils auf bemehlter Fläche zu einem Rechteck von ca. 20cmx35cm rollen
  • jede Teigplatte mit jeweils der Hälfte der Konfitüre bestreichen und von der langen Seite her zur Rolle formen
  • beide gefüllten Rollen nebeneinander quer (es wird in der Regel ein Monsterzopf!) auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen - Nahtstellen nach unten - und vorsichtig um einander schlingen, bis sich ein Zopf ergibt
  • die Enden unterschlagen - es ist nicht wild, wenn der Zopf nicht perfekt ist (sag ich jetzt mal, aber ich hab ja auch eine anerkannte Zopfschwäche)
  • mit einem Tuch bedeckt noch einmal 30 Minuten gehen lassen
  • Backofen auf 180° Ober-/Unterhitze vorheizen
  • Ei mit je einer ganz kleinen Prise Salz und Zucker verquirlen
  • Zopf damit sorgfältig einpinseln
  • aus Zucker, Butter und Mehl von Hand Streusel kneten
  • den Zopf ein zweites Mal mit Ei bepinseln
  • Streusel auf dem Zopf verteilen und etwas andrücken
  • Mandelstifte darauf streuen und auch diese etwas andrücken
  • Zopf auf mittlerer Schiene ca. 45 Minuten goldbraun backen
  • samt Backpapier auf ein Gitter ziehen und auskühlen lassen
  • genießen!

Spätestens hier werdet Ihr erkennen, schön kann ich beim Zopf irgendwie nicht, aber fluffig, monstermäßig groß und echt lecker kann ich gut.

Tja, man kann nicht alles haben!

Liebe Nadja, liebe Zorra, Danke für das tolle Thema.

Die Family hat erstmal gelächelt, denn das Zopfdilemma ist bei uns schon ein Running Gag. Dann haben sie allerdings den Monsterzopf schneller vertilgt, als man gucken konnte. War klar.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Johanna von Dinkelliebe (Montag, 03 Juli 2023 12:55)

    Oh Simone, dieser Zopf sieht so wattig weich und luftig aus, dann noch die Schwarzkirschmarmelade und Streusel! Ich liebe Hefegebäck, ich liebe Schwarzkirschmarmelade und ich liebe Streusel! Ein voller Treffer, da würde ich zu gerne zugreifen!
    Liebe Grüße
    Johanna

  • #2

    zorra vom kochtopf (Mittwoch, 05 Juli 2023 13:30)

    Du wirst es nicht glauben, ich kann den Schweizer Zopf auch nicht flechten. Ich hab da einen Knopf im Hirn. Aber egal, wie man bei dir sehen kann, sehen und schmecken andere Zöpfe auch super!