Und dann stehen plötzlich wieder besondere Tage an und eigentlich hab ich gar keine Zeit zu Kochen und auch keine Lust und noch so viele Termine und Bücher zu lesen und die Wohnung sieht aus, wie Sau und vielleicht ist ja das Wetter schön und man kann raus aber vielleicht ist es auch zu kalt und man könnte ja spontan was mit den Freunden unternehmen oder muss etwas aus dem Kühlschrank weg oder bleiben wir heut einfach mal liegen und machen uns einen faulen Tag, man könnte ja auch was bestellen....
Huch. Schon Abend.
Aber eigentlich ist ja Feiertag.
Na, dann kochen wir doch was Besonderes und trotzdem Schnelles.
So oder so ähnlich sieht es in meinem Kopf aus, wenn ich ohne Einkaufszettel nur mal schnell zum Einkaufen huschen will. Im Ernst, so kann ich einfach nicht planen! Also, für "normale" Tage bekomm ich natürlich immer was zusammengebrutzelt. Aber vor Feiertagen brauche ich meist einen Plan und gezielten Input von der Family.
Überhaupt bin ich ja die Königin der Einkaufs- und Notizzettel. Die führe ich gerne in der Hosentasche mit mir. Meistens in mehreren Hosentaschen, parallel geführt und mehrmals geschrieben, weil ich sie a) nicht mehr finde oder b) nach Anordnung der Regale im Laden meiner Wahl geordnet neu verfaßt habe.
Bin ich komisch?
Jo.
Und ich steh dazu.
Und dann ist der Zettel oft genug in der Tasche einer Hose, die daheim im Korb mit der schmutzigen Wäsche liegt.
Dann wird halt doch improvisiert.
Wie diesmal, als mir mehr zufällig eine kleine Salbeipflanze in den Einkaufskorb gehüpft ist, was wiederum zur Idee mit dem Saltimbocca führte.
Wegen des Salbeis und halt auch wegen des Hüpfens. So.
Dass Saltimbocca übersetzt „Spring in den Mund!“ bedeutet, ist nun wahrscheinlich für die meisten unter meinen Lesern nicht wirklich eine Neuigkeit.
Ob der italienische Klassiker tatsächlich aus der Gegend um Rom stammt, ist dagegen trotz dem Zusatz "alla romana" nicht wirklich belegt.
Sei´s drum, gut schmeckt es auf jeden Fall und noch dazu ist es an sich ein furchtbar einfaches, locker zu bewerkstelligendes Rezept.
Da war es schon schwieriger zu entscheiden, was wir als Beilage haben wollen. Laut meiner italienisch-schwäbischen Quelle paßt Polenta, Gnocchi, Risotto, Kartoffeln, Pasta, Brot, also quasi alles. Fette Hilfe war meine Quelle da...
Zutaten für zwei Hungrige:
4 Kalbsschnitzel
4 Scheiben Parmaschinken
4 Blatt Salbei, bei mir 8, weil die Pflanze noch etwas mickrig ist plus ein, zwei mehr für die Pfanne
Salz und Pfeffer
1 Knoblauchzehe
1 EL Butter, zum Braten plus 2 EL für die Sauce
2 EL Öl
100 ml Weißwein
plus eine Beilage nach Wahl, bei uns, wie man sehen kann, in Butter geschwenkte Pasta
- Schnitzel zwischen zwei Folien legen und gleichmäßig plattieren
- je eine Scheibe Parmaschinken und ein Salbeiblatt mit einem Zahnstocher auf einer Fleischseite feststecken
- die freie Fleischseite leicht salzen und pfeffern
- halbierte Knoblauchzehe und 2 Salbeiblätter zusammen mit 2 EL Öl und 1 EL Butter erhitzen
- Schnitzel darin je Seite ca. 2-3 Minuten goldbraun braten, dann warm stellen
- Bratensatz mit dem Wein ablöschen und etwas einkochen lassen
- 2 EL Butter mit dem Schneebesen unter die Sauce rühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken
So sah unser Was-koch-ich-bloß-Essen am Ostermontag aus. Allgemeiner Tenor: Das darf es mal wieder geben.
Kommentar schreiben