Butterzopf, diesmal nicht ganz so hell

Zopfbrot, Butterzopf aus dunklem Weizenmehl

So, Ostern liegt ja nun schon wieder einige Zeit hinter uns und damit dürften jetzt langsam die Unmengen superhübscher Zopfbrote und  Kränze verschwunden sein.

 

Das kommt mir sehr entgegen, stinken meine Allerweltszöpfe doch immer gewaltig gegen die Kunstwerke ab, die sich da so auf den einschlägigen Seiten tummeln.

 

Dabei backe ich süße und vor allem salzige Butterzöpfe eigentlich recht häufig, stellt doch vor allem die salzige Variante, Ankezüpf genannt, das liebste Lieblingsbrot des Herrn zimtkringel dar.

Eine Erinnerung an seine Schweizer Heimat sozusagen.

 

Nun ja, und der süße Hefezopf mit Rosinen (für Banausen auch ohne) gehört zum kulinarischen Erbe meiner schwäbischen Heimat.

Wenn es nach Thomas geht, braucht man, abgesehen von Zopf, eigentlich nicht wirklich Brot. Zu nix. Und wenn, dann bitte so hell, wie möglich! Wenn Ihr Ankezüpf, Butterzopf, Brioche oder Hefezopf in der Suchfunktion eingebt, werdet Ihr eine nette kleine Auswahl an Hefezöpfen finden und auch das ein oder andere Rezept, bei dem Hefezopf oder Brioche zu anderen Rezepten weiter verarbeitet werden. Alle ganz schön hell...

 

Tja, aber nun hab ich ja eine ganze Menge Mehle im Schrank. Und ich dachte mir es kann wohl nicht schaden, den Zopf ein wenig dunkler und damit mineralstoffreicher herzustellen. Also hab ich heute eine Variante mit Weizenmehl Type 1050 gebastelt, einer Ausmahlung, die an sich eher für dunkles Grau- oder Mischbrot zum Einsatz kommt. Was soll ich sagen? Thomas hat es sofort bemerkt und etwas die Augenbraue hoch gezogen...

Gut war es aber trotzdem. Nur eben ein wenig dunkler und gröber, denn wertvolle Anteile der Randschichten des Weizenkorns werden mit gemahlen.

Der Teig braucht dann ein wenig mehr Flüssigkeit.

Oh, und ich habe ihn mit Übernachtgare angesetzt, denn so ein lauwarmer Zopf zum Frühstück ist schon was Feines. Vor allem, wenn man dazu nicht im Morgengrauen aufstehen muss.

 

Für einen hübschen 500g-Zopf:

 

500g Weizenmehl Typ 1050 + wenig mehr für die Arbeitsfläche

300ml Milch

20g Frischhefe

80g weiche Butter

1 TL Salz

1 TL Zucker

wenig Öl für die Schüssel

1 Ei für den Teig + 1 Ei für den Glanz

 

am Vorabend - mir ist es in dem Fall tatsächlich nachts um 11 eingefallen, dass ich zum Frühstück gerne Zopf essen würde:

  • Milch etwas erwärmen, lauwarm sollte sie sein, nicht heiß!
  • Zucker und Hefe einrühren und kurz stehen lassen
  • Mehl, Salz, Ei und weiche Butter in die Schüssel der Küchenmaschine geben, Hefemilch dazu schütten und alles auf kleiner Stufe 5 Minuten mischen lassen
  • dann noch 5 Minuten auf mittlerer Stufe, bis sich ein glatter Hefeteigklops bildet, der sich von der Schüsselwand löst
  • Teig in eine mit wenig Öl ausgepinselte Schüssel geben, diese verschließen und über Nacht in den Kühlschrank stellen

am Backtag:

  • den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und sofort auf leicht bemehlter Fläche in drei gleiche Portionen teilen - kalter Hefeteig ist deutlich weniger widerspenstig
  • zu drei Teigrollen ausrollen, die zu den Enden hin dünner auslaufen sollen und in der Mitte etwas dicker bleiben - ja drei! Ich bin noch immer nicht gut in der schweizüblichen Flechtart mit vier Strängen
  • relativ lose zu einem Zopf mit dünner werdenden Enden flechten und auf einem mit Backpapier belegten Blech platzieren - mir schwebte diesmal eine leicht S-Form vor - nun ja, so richtig ist mir das noch nicht gelungen
  • Ei mit je einer Prise Salz und Zucker verquirlen und den Zopf ein erstes Mal damit bepinseln, dann vorsichtig mit einem Tuch bedecken - es wird wahrscheinlich ein wenig ankleben, aber hey, das ist nicht wild! - und jetzt darf der doch noch ziemlich kalte Hefeteig bei Zimmer-temperatur 90 Minuten gehen
  • Backofen auf 200° Ober-/Unterhitze vorheizen
  • Tuch vorsichtig vom Zopf entfernen, wenn man durchaus nicht mit der leichten Zerstörung leben kann, die ein angepapptes Geschirrtuch mit sich bringt, kann man natürlich auch ein wenig Frischhaltefolie nutzen
  • Zopf ein weiteres Mal mit Ei bestreichen und dabei die leicht zerstörten Stellen ausgleichen
  • auf mittlerer Leiste ca. 35 Minuten golden backen
  • auf einem Gitter abkühlen und noch lauwarm mit etwas Butter und Erdbeerkonfitüre genießen

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