Mama Erikas Karottensalat

Karottensalat mit Joghurt und Zitrone - ganz einfach und so gut!

Ich glaube ja, meine Affinität zu Küchengeräten - manche nennen es auch Besessenheit - ist irgendwie genetisch bedingt.

 

Meine Oma Marie (Jahrgang 1910) hatte schon in den 70ern eine elektrische Küchen-Allzweckwaffe. Eine echte Höllenmaschine, die mit ohrenbetäubendem Lärm Nüsse, Äpfel und Schokolade für die mehrmals in der Woche zu backenden Kuchen schredderte. Erstaunlicherweise existiert das Maschinchen noch heute, steht nach wie vor in einem der vielen Schränke in der Abstellkammer und funktioniert!

Gut, die Ohren fallen einem ab, wenn sie läuft, aber sie ist offensichtlich nicht klein zu bekommen.

Warum ich das jetzt hier erzähle?

Na, weil es schon in meiner Kindheit - ja, wir wuchsen wild auf, wir Kinder der 70er - zu meinen Aufgaben gehörte, Karotten für den superduper Karottensalat meiner Mutter durch das Monster zu jagen. Ganz allein, ohne Ohrschützer und kein Erwachsener stand mit Verbandskasten daneben. Wilde Zeiten.

Ja, wir haben auch auf der Straße Federball gespielt, kamen erst rein, wenn es dunkel wurde, waren mit dem Fahrrad im recht weit entfernten Wald, haben auf Baustellen im Matsch gespielt und im Dorfteich Schwimmen gelernt. Nein, ich habe nie für eine Wette Regenwürmer gegessen. Irgendwo ist Schluß.

Aber ich kenne da jemanden... Wurx! Wilde Zeiten, wie gesagt.

 

Der Karottensalat meiner Mama begleitet mich jedenfalls bis heute. Tatsächlich habe ich neulich erwogen, die Monstermaschine aus dem Keller zu holen, denn die macht die schönsten und feinsten Karottenjuliennes...Späne...Schnurpsis. Wie das auch heißen mag.

 

Überhaupt gibt es in meinem Repertoire eine ganze Menge Karottensalate:

Eine orientalische Variation mit Datteln und Mandeln, zweierlei scharfe Varianten, die eine Kollegin als Gastrezept vorgestellt hat, Marokkanischen Karottensalat und mein liebstes Alltagsrezept Karottensalat mit Erdnüssen.

Dagegen ist das 70er-Jahre-Rezept meiner Mama viel weniger exotisch, aber mindestens genauso lecker!

Falls die Karotten übrigens Eure hellen Küchengerätschaften gelb gefärbt haben sollten, no worries!

Nicht mit Wasser, sondern einfach mit ein paar Tropfen Speiseöl abreiben, abwischen und dann ganz normal abspülen. Blinggggggg! Sauber! Das funktioniert ebenso bei Verfärbungen nach Paprika und erstaunlicherweise auch noch Wochen später. Jo, been there, seen this.

Hach ja. Ich Haushalts-Zauberfee hab doch die besten Tips. (Nicht wirklich, aber das hier funktioniert tatsächlich.)

Für eine kleine Schüssel braucht es nur:

 

4 große Karotten

100g Naturjoghurt

1 - 2 EL Mayonnaise

Saft von 1/2 Zitrone

Salz, Pfeffer, eine ordentliche Prise Zucker und wer mag (ich!) nimmt noch etwas Aromat dazu

in ganz exotischen Zeiten ist auch schon mal das ein oder andere Kräuterzweiglein hinein gewandert

 

Die Zubereitung ist höchst simpel:

  • Karotten zu feinen Juliennes reiben- ja, auch ich habe eine Küchenmaschine, Omas Höllengerät durfte im Schrank bleiben
  • mit Mayo, Joghurt, Salz, Pfeffer, Aromat und Zucker mischen und dann vorsichtig mit dem Zitronensaft abschmecken
  • kurz durchziehen lassen und nochmal abschmecken
  • fertig!

Kurz hab ich mir überlegt, ob ich noch irgendein Kräutchen untermischen soll.

Näää, ich leg einfach für die Optik ein Zweiglein obenauf und lasse es gut sein.

 

So schaut der Standard-Samstagabend-zum-Grillhähnchen-Karotten-Salat meiner Mama Erika aus. Eine Kindheitserinnnerung, die heute noch  wunderbar schmeckt!

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