Dinkel-Schmand-Brot

Mischbrot mit hohem Dinkelanteil, wenig Roggenmehl und Schmand

Es regnet.

 

Das ist jetzt nicht weiter erwähnenswert. Das kommt vor. In diesem Sommer eh.

Allerdings haben wir Urlaub und sind nicht groß weg gefahren - aus Gründen, Ihr wisst schon.

Ausserdem hat der Gatte heute am Vormittag Termine, ich am Nachmittag.

 

Was tun, was tun mit dem Fitzelchen Freizeit?

 

Ha! Ich backe ein Brot!

Und zwar heute mal ausnahmsweise ein relativ schnelles mit Hefe. Ich hätte nämlich gerne, dass es zum Mittagessen schon fertig ist.

Also los!

Wie es sich trifft, habe ich neulich auf einer Mehlpackung aus einer unserer liebsten Mühlen ein passendes, schnelles Rezept gefunden.

 

 - Liebste Mühlen, Mehrzahl? Jo! -

 

Ich lebe in einem Landstrich, in dem es glücklicherweise noch eine ganze Menge familienbetriebener Mühlen gibt. Einige mahlen im Auftrag von regionalen und überregionalen Bäckereien, manche verkaufen noch ganz traditionell Futtermittel und viele betreiben wunderschöne Mühlenläden. Guckt mal hier!

Ich bekenne: Ich bin kein großer Fan von Dinkelgebäck. Ich hab noch immer den gesunden, fast zuckerfreien und pupstrockenen Dinkelkuchen im Gedächtnis, den eine liebe Kollegin in bester Absicht für uns gebacken hat. Mehrfach. Statt der üblichen Süßigkeiten, die es bei uns sonst im Laden an Geburtstagen gibt. Mhm. Nope!
Ich hab Dinkelmehl nur da, weil es anteilig ins schwäbische Laugengebäck und in Seelen kommt.
Jetzt geb ich dem einfach noch eine Chance und backe flott einen kleinen Vesperlaib:
für einen kleinen Laib:
420g Dinkelmehl Type 630
80g Roggenmehl Type 1150
150g warmes Wasser
200g Schmand
20g Frischhefe
2 TL Salz
15g Butter
2 TL getrockneter Sauerteig, ich hab hier einen dunklen aus dem Mühlenladen, der eigentlich für Roggenbrot gedacht ist, aber hey, das paßt sicher... hoffe ich.
Die super einfache Zubereitung kommt mir dafür wieder sehr entgegen:
  • Hefe im lauwarmen Wasser auflösen
  • dann alle Zutaten in der Küchenmaschine 5 Minuten zu einem glatten Teig kneten
  • zudecken und ca. eine Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen
  • Backofen mit Backstein (ohne geht natürlich auch) auf 250° Ober-/Unterhitze vorheizen
  • Brot zu einem Laib formen und am besten gleich auf ein Backpapier setzen, etwas einmehlen und weitere 15 Minuten zugedeckt gehen lassen
  • eventuell mit einem scharfen Messer ein Muster einschneiden - das üb ich noch
Generell gilt: Mit dem Schnitt steuert man, wie das Brot später aufgehen wird. Das Messer sollte möglichst scharf sein. Ich teste gerade, mit welchem ich am besten zurecht komme. Vielleicht leiste ich mir auch ein kleines Bäckermesser. Mal sehen...

Je weiter der Garzustand des Brotes ist, desto flacher sollten die Schnitte sein und je weicher der Brotteig ist, desto schneller sollten die Schnitte geführt werden.

Bei Lutz Geißler findet Ihr dazu wunderbar informative Videos, in denen er die Grundtechniken erklärt.

Ich übe eindeutig noch. Auf Tipp eines anderen Bäckers hin habe ich schonmal den unteren Rand mit der Messerspitze rundum eingestochen, um unkontrolliertes Aufreißen zu vermeiden.

  • Laib mit Hilfe eines Backschiebers samt Backpapier auf den Stein schieben
  • Backofen gut schwaden - ich nutze eine ganz einfache Blumenspritze
  • 10 Minuten backen
  • dann die Ofentür kurz öffnen, um den Dampf raus zu lassen
  • Backtemperatur auf 210° reduzieren
  • ca. 35 Minuten fertig backen
  • auf einem Backgitter auskühlen lassen

Doch ganz hübsch geworden, oder?

Mit knuspriger Kruste und ziemlich luftiger Krume.

 

Dinkelbrot enthält mehr und höherwertigeres Eiweiß, als z.B. Weizenbrot, dazu mehr Vitamine und Mineralstoffe.

Aussderdem ist der Anteil an Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren recht hoch.

Vor allem Menschen mit Weizenunverträglichkeit werden es sehr schätzen.

Frisch ist es der Hit, es mag allerdings sein, dass ich es mir einbilde, aber ich fand die Kruste etwas spröde.

 

Der Rest der brotessenden Familie, sprich, meine Mutter, der ich den halben Laib quasi vermacht habe, fand es so gut, dass sie das Rezept in ihr Back-Repertoire aufgenommen hat. Anscheinend blieb es, völlig entgegen meiner Annahme, nämlich auch am Folgetag noch frisch.

 

Und ich, die Dinkel-Verschmäherin?

Ich mochte es tatsächlich auch gerne.

Mein Lieblingsbrot wird es wohl nicht, aber lecker war es allemal. (Und ja, ich stehe zu dem Belag aus Mettwurst und Zwiebeln! Küssen auf eigene Gefahr!)

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Dirk (Samstag, 07 August 2021 23:34)

    You had me with the Zwiebelnett.