Diesmal habe ich mir bei der Rezeptauswahl zur kulinarischen Weltreise mit Ziel Serbien fachkundige Hilfe geholt:
Meine Schwägerin Angelina ist Expertin, was die Küche des nordwestlichen Balkans angeht, ist sie doch damit aufgewachsen.
Da meine zugegeben recht oberflächliche Suche nach typischen Rezepten aus Serbien gefühlt zwölfundneunzigmal Bohnensuppe und mindestens nochmal so oft Reisfleisch ergab, habe ich es mir leicht gemacht und bei ihr weitere typische Rezepte angefragt.
Wobei ich wohlgemerkt sowohl die serbische Bohnensuppe als auch Duvec unglaublich gerne mag.
Ich dachte nur, wenn ich schon familientechnisch an der Quelle sitze, nutze ich das schamlos aus und lasse mir ein wenig bei der Auswahl helfen.
Dafür bekommt sie bei Gelgegenheit ein Stückle fluffig cremige, herrliche süße Krempita.
Hier findet Ihr aber erst einmal die Rezepte der Mitreisenden. Und ja, ich hoffe wirklich, dass es auch viele Rezepte für Serbische Bohnensuppe und ganz viel Duvec dabei sein werden. Wie immer kommen bis zum Ende unserer virtuellen Reise noch mehr Rezepte dazu und sollte der ein oder andere Link noch nicht aktiv sein, keine Sorge, kommt Zeit, kommt Link!
Cremeschnitten sind in unserer bunten Familie lustigerweise oft Thema. Thomas mag die Schweizer Variante, die ich hier schon vor Jahren nicht ganz erfolgreich versucht habe, nachzubauen. In meiner Kindheit gab es bei meiner Tante die Cremesch genannte ungarische Version und mein Bruder schwärmt eben von der Krempita, die ich hier und heute zeigen möchte.
Für sechs Stücke braucht man:
1 Rolle Blätterteig aus der Kühlung
700ml Milch
200ml Sahne
4 Eier
2 Päckchen Vanillezucker
200g Zucker
80g Weizenmehl
1 TL Vanilleextrakt
Puderzucker
- den Blätterteig halbieren und auf Backpapier jeweils getrennt auf Backblechen platzieren, beide Teile mit der Gabel mehrmals einstechen und bei der künftigen Oberseite gleich Stücke einschneiden, aber nicht durchschneiden
- bei 200° Umluft ca. 20 Minuten hellbraun backen, aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen - sollte sich eine der Platten zu dick aufgeplustert haben, noch warm vorsichtig mit einem Tuch wieder etwas platter drücken
- vollständig auskühlen lassen
- Eier trennen
- Eigelbe mit 100g vom Zucker, der Vanillepaste und dem Mehl in einem Topf glatt rühren
- Milch zum Sieden bringen
- siedende Milch über die Vanillemischung gießen, dabei kräftig glatt rühren
- heiße Milch über die Vanillemischung gießen, dabei kräftig glatt rühren
- wieder auf die noch heiße Herdplatte ziehen und alles unter Rühren so lange köcheln lassen, bis eine dickflüssige Creme entstanden ist
- abkühlen lassen
- mittlerweile die Eiweiße mit 50g Zucker steif schlagen und vorsichtig unter die etwas abgekühlte Eiercreme heben
- die Creme vollständig abkühlen lassen
- Sahne mit dem restlichen Zucker und zwei Beuteln Vanillezucker steif schlagen und unter die abgekühlte Creme heben
- die untere Blätterteigschicht auf einem Brett oder einer Servierplatte platzieren und einen Backrahmen darum stellen
- gleichmäßig mit der Sahnecreme bestreichen
- obere Blätterteigplatte vorsichtig darauf legen
- abdecken und mindestens zwei Stunden kalt stellen, damit die Creme fest wird
Wie man sieht, hätte meine Krempita locker noch ein, zwei Stündchen in der Kühlung vertragen können, aber der Kuchenjieper war zu groß!
- mit Puderzucker bestäuben
- vooooooorsichtig in Stücke schneiden
- genießen!
Das war mein kleiner Ausflug in die Welt der Cremeschnitten. Gute Wahl, liebe Angelina! Ich hätte dir ja ein Stückchen angeboten, aber du weißt ja, Besuchsverbot und so. Also habe ich mich selbstlos erbarmt und dein Stück auch gleich noch gegessen. Völlig selbstlos!
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Kathrina (Donnerstag, 21 Januar 2021 15:54)
Liebe Simone,
die sehen richtig richtig lecker aus. Da hätte ich jetzt direkt Lust drauf.
Liebe Grüße
Edyta (Donnerstag, 21 Januar 2021 17:11)
Hallo,
unglaublich lecker sehen die Cremeschnitten aus. Und die Portion genau richtig für einen Nachmittagskaffee!
Liebe Grüße
Edyta
Britta (Samstag, 23 Januar 2021 14:08)
Sehen die gut aus! Davon würde ich jetzt gleich mal so ein "geiles Schnittchen" vernaschen. ;-)
Eine internationale Verwandt- oder wenigstens Bekanntschaft hätte ich auch gerne, aber hier sind alle deutsch... *lach*
Liebe Grüße
Britta
Tina von Küchenmomente (Montag, 01 Februar 2021 16:38)
Da hast du dir aber in der Tat einen richtig guten Tipp geben lassen! Krempita habe ich vor Jahren zum erste Mal gemacht und war vom ersten Moment begeistert. Und wenn ich das hier so sehe, wird es dringend mal wieder Zeit für eine Portion :-) ...
Liebe Grüße
Tina
Susanne (Mittwoch, 03 Februar 2021 11:53)
Also, im Prinzip ist ja fast schon Wochenende, und ich glaube, ich merke mir das mal für den Kaffee vor, das sieht so verlockend aus....
Dirk (Freitag, 05 Februar 2021 12:10)
Leiden, weil ich nochmal raus muss und Blätterteig besorgen. Oder leiden, weil ich am Wochenende nicht Krempita machen kann. Du stellst mich vor schwere Probleme. ich habe nun Appetit und denke noch so "Sahne-Teigwaren; wo sich die Küchentraditionen Österreichs und des Osmanischen Reichs treffen - das muss ja auf dem Balkan groß sein." (Und wenn ich jetzt schon los gehe, und Blätterteig besorge, könnte ich auch noch..)
Pane-Bistecca (Samstag, 06 Februar 2021 02:38)
Wow Serbische Cremeschnitten!!!! Die sind dir sehr gelungen!
LG Wilma
Brotwein (Sonntag, 07 Februar 2021 13:24)
Die Cremeschnitten sehen toll aus! Bisher habe ich mich noch nie an solche Cremes getraut - ich glaube ein Fehler. Als Sonntagssüß wären die heute einfach gut.
Lieben Gruß Sylvia