Aprikosenknödel mit Himbeersauce

Tja, ich werde  meinen Arm wahrscheinlich demnächst in einer Schlinge tragen müssen. Andere haben einen Tennisarm, ich bin wohl demnächst ein Kandidat für den weltersten offiziell bestätigten Einkaufskorb-Arm. (Bei Sport, seien wir ehrlich, besteht bei mir dafür auch keine Gefahr.)

 

Jedenfalls bin ich jedes Jahr im Juni höchst gefährdet. Nicht nur, dass ich frische Erbsen, Kirschen und Beeren aller Art heim schleppe (meist viel zuviel und ohne Sinn und Verstand), vor allem  Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen haben es mir angetan.

Und Melonen..... Letzteren gebe ich heute die Schuld am fast ausgekugelten Schultergelenk.

 

Ja, jammern auf hohem Niveau. Und es geht noch weiter. Macht Euch darauf gefasst!

Also: Ich hatte mir schon lange einmal vorgenommen, Aprikosenknödel aus Quarkteig zu machen.

Nicht, dass die je den  Zwetschgenknödeln meiner Mama Konkurrenz machen könnten, aber sagen wir mal, ich habe mich bemüht. Hätte ich allerdings gewußt, was das für ein Gefitzel wird, hätte ich die Früchtchen vielleicht eher so gegessen...

Andererseits sind die Aprikosen allein schon so fotogen, es wäre ja fast schade gewesen, sie nicht zu zeigen. Oh, by the way, die Knödel waren auch extrem lecker. Nur die Herstellung... Ich hasse es, wenn mehr Teig an meinen Fingern, als an den Aprikosen klebt!

 

Zutaten für zehn monstermäßig große Aprikosenknödel. Klein wäre eleganter gewesen, aber nun ja, elegant kann ich nicht:

500g Quark

2 Eier

160g Mehl plus mehr, in meinem Fall viel mehr zum Arbeiten (hab ich schon erwähnt, dass ich viiiiiiel mehr Mehl für die Finger gebraucht habe? Viiiiiiiel!)

60g Grieß

1 Prise Salz für den Teig und 1 TL fürs Kochwasser

180g Zucker

8 bis 12 Aprikosen, je nach Größe, kleiner ist hübscher

pro Aprikose 1 Stück Würfelzucker

250g TK-Himbeeren

Saft und Schale von 1/2 Zitrone

100g Butter

5 EL Semmelbrösel

1/2 TL Zimt

  • Quark in ein Sieb geben und gut 30 Minuten abtropfen lassen, besser noch (hätte ich auch machen sollen, das hätte mir die klebrigen Finger erspart) in ein sauberes Tuch geben und gut auspressen
  • Eier, Mehl, Grieß, 1 Prise Salz, Zitronenabrieb und 70g Zucker zugeben und zu einem festen Teig rühren. Sollte der noch zu weich sein, Mehl zugeben
  • mindestens eine Stunde kalt stellen
  • Aprikosen waschen und abtrocknen, dann so weit einschneiden, dass der Kern sich entnehmen läßt, Frucht aber nicht ganz durchschneiden
  • in jede Frucht einen Würfelzucker geben und sie dann wieder zusammen drücken
  • in einem großen Topf leicht gesalzenes Wasser zum Sieden bringen
  • mit bemehlten Händen jeweils eine kleine Portion Teig zu einem Fladen formen, die Aprikose hinein legen und den Teig um die Frucht schließen

Kleiner Einschub, liebe Menschen:

Hätte ich mich an die Anleitung gehalten und den Quark sorgfältig entwässert, hätte ich nachher nicht ewig viel Mehl nachkippen müssen und hätte in der Folge nicht ein halbes Kilo Teig zwischen den Fingern kleben gehabt, worauf ich - ich wiederhole  mich wohl - immer sehr ungnädig reagiere.

Hätte ich kleinere Aprikosen gekauft und vor allem, wäre ich da nicht schon von den Klebefingern genervt gewesen, wäre alles viel eleganter über die Bühne gegangen. Ich hätte wie geplant spielerisch, eine leichte Melodie summend, eine feine, dünne Teigschicht um die Frucht geknödelt und es wären zierlich kleine, fluffige Bällchen, statt der kanonenballgroßen Oschis dabei heraus gekommen, die letztlich im Topf landeten.

Hätte, hätte Fahrradkette. Tatsache ist: Die Dinger waren trotzdem saulecker. Und nach einem einzigen Teil war jeder pappsatt. Aber sowas von! In der Folge mußte ich den Rest an liebe Mitmenschen verteilen, die alle dachten, dass die Knödel ganz genau so geplant gewesen waren, und die mich jetzt tatsächlich für die Knödelkönigin halten. Tusch und Trommelwirbel! Fanfare für die Königin! Tadaaaaa!


  • Himbeeren mit dem Zitronensaft und 2 EL Zucker aufkochen und dabei etwas zermatschen, dann vom Herd nehmen
  • Knödel in zwei Portionen vorsichtig ins siedende Wasser gleiten lassen und ca. 15 Minuten gar ziehen lassen
  • Butter in einer flachen Pfanne schmelzen lassen, dann die Semmelbrösel darin leicht anbräunen und mit dem restlichen Zucker und Zimt mischen
  • Knödel mit einer Schaumkelle aus dem Wasser nehmen und gut abtropfen
  • in den Butterbröseln wälzen
  • auf der Himbeersauce anrichten und genießen!

Äh ja. Ganz genau so war das geplant.

Ganz. Genau. So.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0