Kennt Ihr den quietschgrünen, wabbeligen Wackelpudding noch?
Und die Brausetütchen mit Waldmeistergeschmack?
Wahrscheinlich haben die nie sonderlich viel echten Waldmeister gesehen, aber hey, der Geschmack ist bis
heute ein Teil meiner Kindheit.
Erst vor kurzem habe ich Berliner Weiße mit Waldmeister entdeckt. Auch nicht schlecht! Aber auch höchst künstlich.
So wollte ich schon lange mal selbst Waldmeistersirup herstellen. Natur pur sozusagen.
Mein Kräutertopf ist im letzten Jahr leider wieder mal den Tod durch Simone gestorben und für den Gang in den Wald hat es nie gereicht. Weil: Gang und Wald und so. Nicht meine Welt!
Große Freude, als ich neulich am Gemüsestand meines Vertrauens mehrere Sträußchen frischen Waldmeister gefunden habe. Los geht´s!
Zutaten für knapp 1 Liter Sirup:
15g Waldmeister
750ml Wasser
500g Zucker
1 Bio-Zitrone
2 Bio-Limetten
Am Vortag der Zubereitung:
- Waldmeister waschen, trocken schütteln und auf einem Gitter ausbreiten, er soll einen Tag welken, ehe er weiter verarbeitet wird
Schon am Abend hing ein süßlicher, sehr angenehm kräuteriger Duft in der Küche. Wer hätte das gedacht, dass so ein kleines Sträußchen so heftiges Aroma hat? Ich war so auf den Sirup gespannt!
- Zucker ins Wasser einrühren
- aufkochen und 10 Minuten kochen lassen
- vom Herd nehmen und abkühlen lassen
- Zitrone und Limetten heiß waschen, abtrocknen und in Scheiben schneiden
- abgekühlten Zuckersirup, Waldmeister und Zitrusscheiben in ein verschließbares Gefäß geben und gut umrühren
- 2 bis 3 Tage im Kühlschrank lagern und immer mal wieder mischen
- durch ein Sieb abschütten, Obst und Kräuter entsorgen
- Sirup noch einmal aufkochen und in heiß ausgespülte Flaschen geben.
- Flaschen gut verschließen und abkühlen lassen
Sodele, gut isser geworden, der Sirup, und allein schon der Duft in der Küche war das Experiment wert.
Aber natürlich ging die Versuchsreihe weiter.
In einem völlig selbstlosen Experiment, komplett der Wissenschaft gewidment, hat sich die Familie bereit erklärt, mit uns zusammen die weitere Verwendung zu erforschen. Wer genau guckt, sieht ein paar Familienmitglieder in der Reflexion im Glas. Nur gut, dass man die Kommentare nicht hört. Jeder ein Experte hier....
Ein paar Sektflaschen und ein bitter nötiges Nachmittagsschläfchen später, kann ich Euch folgenden Versuchsaufbau wärmstens empfehlen.
Pro Glas:
maximal 5mm Sirup, eher weniger! - das Zeug ist aromatisch und super süß
ein paar gefrorene Waldbeeren
1 Blättchen Minze
mit gutem, kaltem und vor allem trockenen Blubberwasser auffüllen
hier übrigens Prosecco
Sekt ging aber auch - gleich mehrmals -
und Gin mit Lemonsoda
zur Not auch Eiswasser pur mit einem Zitronenscheibchen
Spätestens jetzt muß Simone die Versuchsreihe mit einem weiteren Schläfchen beschließen.
Skål, Ihr Lieben!
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