Das perfekte Brathähnchen nach Jamie Oliver

enthält unverlangte Werbung in Form einer Buchempfehlung*

Ja, nun ist es geschafft, nun fühle ich mich tatsächlich alt!

Schuld daran hat ein nettes Geschenk vom Dorling Kindersley Verlag, das mich letzte Woche erreichte:

Das Jubiläumsbuch zu 20 Jahren Kochen mit Jamie Oliver The Naked Chef - Das Original.

 

20 Jahre! Aaaaargh! Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir es das erste Mal ausgepackt und ins Regal gestellt haben.

 

Tja, seither ist eine ganze Menge im Buchhandel geschehen. Und nicht zuletzt wegen dieses Mannes hat sich gerade im und auch vor dem Kochbuchregal heftig viel verändert. Über die Jahre standen da plötzlich junge Menschen, wo früher eher reife Damen standen und ja, ich glaube, Jamie Oliver ist tatsächlich ein Stück weit dafür verantwortlich, dass Kochen bei uns ein ernstzunehmdes Thema ist.  Nicht allein, aber auch, würde ich sagen.

Naked Chef war der Titel von Olivers erster Kochsendung, die damals bei uns ja noch lange nicht lief. Was hat man sich über den Buchtitel gewundert (und heimlich gesucht, ob der Koch irgendwo nackt zu sehen ist). Und wie viele lustige Kundenkommentare durfte ich mir zum Thema englische Küche anhören!?

 

Heute zweifelt natürlich keiner mehr an der Marke Jamie Oliver. Immerhin hat er mittlerweile ein kleines Imperium erschaffen, ist permanent irgendwo medial präsent und hat in Großbritannien neben vielen Foodkampagnen auch eine Anti-Zucker-Kampagne initiiert, die sogar die Regierung beschäftigt hat. 

 

Nebenbei gesagt - und natürlich für mich am spannendsten - stammen ein paar meiner Lieblingsrezepte von ihm. Und mal ehrlich, ich bin ganz froh, dass aus dem frischen Jüngling langsam aber sicher auch ein gesetzterer Herr geworden ist.

Dann sehe ich wenigstens nicht alleine alt aus!

Wie immer soll das keine Buchbesprechung sein - die findet Ihr beim Verlag: Klick! - sondern ich mache mal wieder eine Buchbekochung. Diesmal sogar in zwei Rezepten.

 

Zur Feier des Tages das Perfekte  Brathähnchen aus dem Naked Chef und dazu gibt es gedämpften grünen Spargel mit Zitrone und Sardellenbutter, aus dem selben Band, ach ja und ein Baguette

nach meinem eigenen Rezept, diesmal mit getrockneten Tomaten.

Laßt uns schlemmen!

Zutaten fürs Huhn:

 

1 frisches Hähnchen, hier eine Maispoularde, die mir heute bei meinem Gang über den Markt quasi ins Körbchen gehüpft ist. Wer einmal frisches Huhn gebraten hat, wird ab da wahrscheinlich gerne freiwillig auf TK-Ware verzichten.

2 - 3 EL Öl

Salz, Knoblauch granuliert und grober Pfeffer

1 Handvoll frische Kräuter (hier Petersilie, Schnittlauch, Rosmarin, Koriander und Basilikum)

2 Scheiben Zitrone

  • Hähnchen von Federresten befreien, kurz abspülen und trocken tupfen (Sorry liebe  Hühnerlieferanten, das habe ich von meiner Mutter und kann nicht anders!)
  • Backofen samt einer ofenfesten Form auf 220° vorheizen
  • gewaschene Kräuter hacken
  • Huhn innen salzen
  • nun vorsichtig mit der Hand zwischen Brustfleisch und Haut greifen und die Haut lösen
  • die so entstandene  Tasche innen leicht salzen, den Großteil der Kräuter darin verteilen und etwas Öl dazu tröpfeln, dann die Haut wieder über das Brustfleisch ziehen und zur Not fest stecken
  • Huhn von aussen mit Öl einreiben und üppig salzen und pfeffern
  • Huhn mit Küchengarn etwas binden (die Flügel und Keulen sollen nicht abstehen)
  • Keulen je zweimal einschneiden und ein paar der Kräuter in die Schnitte stecken
  • restliche Kräuter und die Zitronenscheiben in die Bauchhöhle geben
  • nun Öl in die heiße Form geben und das Huhn mit der Brust nach oben für 5 Minuten in den Ofen schieben
  • dann vorsichtig drehen und weitere 5 Minuten mit der Brust nach unten im Backofen braten
  • und noch einmal drehen, mit der Brust nach oben in der Form platzieren und so eine Stunde garen
  • aus dem Ofen nehmen, etwa 5 Minuten liegen lassen und dann tranchieren
  • genießen!

Ich möchte ja nicht spoilern, aber hier, liebe Menschen, seht Ihr das wahrscheinlich saftigste, aromatischte Hähnchen, das ich bislang zubereitet habe. Und davor gab es schon viele, die auch nicht schlecht waren!

Ein Grund, warum ich die Bücher von Jamie Oliver so schätze: Die Rezepte sind nicht kompliziert, mitunter rustikal und manchmal auch nicht hübsch anzusehen - hey, so ein totes Huhn ist jetzt nicht der optische Brüller!  - aber sie sind allesamt Aroma pur!

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Kommentare: 1
  • #1

    Franziska (Samstag, 27 April 2019 14:08)

    Hallo Simone,

    hattest du ein schönes Osterwochenende? :)
    Vielen Dank für deine beiden vorgestellten Rezepte! Das Brathähnchen läßt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen, unglaublich lecker liest sich das. Zusammen mit dem grünen Spargel! Ob es einem Einrichtungshaus sehr komisch vorkommen würde, wenn sich da plötzlich jemand an einem Herd austoben würde...?? (Hab neulich einen Minibackofen für eine kleine Mark gesehen. Vermutlich läuft es auf diese einfache und legale Lösung hinaus. Lach.)
    Jamie Olivers Anti-Zucker-Kampagne ist mit das Beste, was in den letzten Jahren jemals ein Koch losgetreten hat. Vor allem, wenn man als mündiger Bürger auf Zucker verzichten möchte und sich dann mal alle Giftzettel bei Getränken und Essen durchliest. Man bekommt ihn - egal, wie - untergejubelt. Ich mag ihn jetzt nicht ganz in den Himmel loben, aber alleine wegen seines Schulessen-Einsatzes, hätte man die Hetzjagd auf ihn damals gerne moderater gestalten dürfen.

    Mit dem Geruch von Brathähnchen in der Nase und Sabberstreifen auf dem Pullunder, wünsche ich dir ein rundum schönes Wochenende!

    Liebe Grüße
    Franziska