Was, jetzt kocht sie schon wieder Rinderbraten?
Ja, muß das denn sein?
Ja, muß es. Erstens, der schmeckt saulecker.
Zweitens, ich habe nach einem Schmorgericht gesucht, das nicht schon wieder nach Gulasch mit roter Sauce aussieht.
Im Ernst, Schmorgerichte sind besonders bei diesem kalten Schmuddelwetter der Hit, aber sie sehen bei mir fast immer gleich aus. Eben, wie Gulasch.
Ach ja und dann kommt ja noch Drittens: Es gibt eine interessante neue Blogaktion mit dem Arbeitstitel "All you need..." und der Vorgabe, einmal im Monat nach einem vorgegebenen Thema zu kochen. Möglichst saisonal und natürlich lecker. Und ratet mal, welches das Premierenthema ist? Rischtiiiiisch! Schmorgerichte!
Mit dabei sind diesmal:
Extrem coole Sammlung, oder? Und erstaunlicherweise sieht bei denen nicht alles nach Gulasch aus. Ich bin schwer beeindruckt!
Hier nun also meine Version von Svickova, die bei uns für gewöhnlich unter dem Pseudonym Mama Erika`s Sauerbraten läuft und besonders bei Familienfesten sehr hoch in der Gunst steht. Meine Mutter kennt da nix und kocht den auch locker vom Hocker für zwölf Leute und mehr. Plus Knödel, Spätzle und Blabliblu.
Ich hab hier mal für 3 bis 4 Hungrige gerechnet.
Für die Beize braucht man
250ml Weinessig
250ml Rotwein
250ml Wasser
3-4 Pimentkörner
1 EL schwarze Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter
5 Wacholderbeeren
1 Zwiebel grob gewürfelt
1 Stück vom Knollensellerie gewürfelt
1 Karotte gewürfelt
1 Knoblauchzehe
1 TL Salz
ausserdem:
1 schönes Stück Rinderbraten (hier knapp 950g)
- Wasser mit Essig zum Kochen bringen und alles mit den übrigen Zutaten mischen und noch heiß über das Fleisch geben, abdecken und mindestens 1/2 Tag, aber gerne auch zwei Tage im Kühlschrank lagern
ausserdem braucht man:
1 Stange Lauch
1 weitere handvoll Selleriewürfel
2 Karotten
2 EL Tomatenmark
2 EL Mehl
Butterschmalz
1 Liter kräftige Fleischbrühe
250ml vom Einlegesud plus das ganze Gemüse und die Gewürze aus dem Sud
250ml saure Sahne
Salz
Pfeffer
Zucker
Preiselbeeren
Das Schöne an Schmorgerichten, zumindest an dieser Variante, ist, dass der Kochtopf die Hauptarbeit macht.
Am eigentlichen Kochtag muss man bei Svavickova eigentlich nicht mehr sonderlich viel arbeiten. Vor allem, wenn man wie ich mit der Welt größtem Nicht-Knödelesser zusammen lebt, und statt der superleckeren böhmischen Knödel, wie sie meine Mama macht, einfach Spätzle auf den Teller kommen.
Ansonsten:
- Fleisch aus dem Sud nehmen und abtrocknen
- Sud durch ein Sieb abschütten und dabei sowohl Gemüse und Gewürze als auch Flüssigkeit getrennt auffangen
- Butterschmalz in einem Bräter erhitzen und Fleisch darin von allen Seiten anbraten
- restliches Gemüse klein schneiden
- Fleisch heraus nehmen und dafür das Gemüse, sowohl das frische, als auch das Gemüse aus dem Sud, im Butterschmalz anbraten
- nach einigen Minuten Tomatenmark dazu geben und kurz mitbraten
- Mehl übers Gemüse stäuben und wiederum kurz anrösten
- mit der Brühe und 250ml vom Sud aufgiesen und kurz aufkochen lassen
- Fleisch dazu legen und bei geschlossenem Deckel und geringer Hitze 2 Stunden schmoren
- Fleisch vorsichtig aus der Sauce nehmen, es zerfällt schon fast
- Gemüse in der Sauce pürieren - normalerweise ist die Sauce damit sämig genug und muß nicht mehr angedickt werden
- saure Sahne einrühren
- eventuell noch einmal abschmecken - je nach Zusammensetzung des Suds kommt jetzt Salz und/oder Zucker zum Einsatz
- Fleisch in Scheiben schneiden, falls es nicht zu weich dazu ist (was eventuell mein etwas krudes Foto erklärt)
- Knödel, Spätzle und Preiselbeeren dazu servieren und sich daran freuen!
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Ulrike (Sonntag, 13 Januar 2019 10:39)
Ich habe mich ja schon geoutet, Sauerbraten ist nicht ganz so mein Fall, obwohl deine Version wirklich köstlich aussieht.
Steph (Sonntag, 13 Januar 2019 11:36)
Uii, diesen Braten kannte ich bisher noch gar nicht, das klingt aber ausgesprochen gut!
Tina von LECKER&Co (Sonntag, 13 Januar 2019 12:02)
Mit der böhmischen Sauce hast Du mich sofort überzeugt. Ich liebe kräftige Saucen mit Preiselbeeren. Wann kann ich zum Essen vorbei kommen?
Liebe Grüße,
Tina
Daniela Wick (Sonntag, 13 Januar 2019 12:34)
Ich liebe die böhmische Küche!! Danke für dieses tolle Rezept. LG Dani aus der Kartoffelwerkstatt
Barbara v (Sonntag, 13 Januar 2019 12:55)
Bei mir sieht auch alles wie Gulasch aus. ;-)
Die böhmische Küche finde ich perfekt bei diesem kalten Schmuddelwetter! Und wenn man gerade nicht hin kommt, selber kochen! Stelle ich mir auch super mit böhmischen Knödeln vor, die Sauce zum Eintunken ist bestimmt der Hit!
Gabi (Sonntag, 13 Januar 2019 13:49)
Ob ich mich doch mal an Sauerbraten wagen soll? Bislang habe ich da immer einen großen Bogen drum gemacht, aber das sieht jetzt so lecker aus bei dir...
Brotwein (Sonntag, 13 Januar 2019 14:29)
Nachdem ich gerne Sauerbraten esse, kann ich mir gut vorstellen, dass dieses Schmorgericht genau mein Geschmack wäre! Liebe Grüße Sylvia
Marie-Louise (Sonntag, 13 Januar 2019 15:13)
Mhhh, ich mag Rind immer besonders gern! Klassischen Sauerbraten habe ich im Dezember zum ersten Mal zubereitet, Dein Rezept klingt aber außergewöhnlicher und besonders die Preiselbeeren kann ich mir toll dazu vorstellen.
Liebe Sonntagsgrüße
Marie-Louise
Sigrid von Madam Rote Rübe (Montag, 14 Januar 2019 11:21)
Mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen. So ein feiner Sauerbraten lag schon lange nicht mehr auf meinem Teller, dabei esse ich ihn zu gerne. Gerade diese altbewährten Familienrezepte sind goldwert.
Liebe Grüße
Sigrid
Julia von Delicious Stories (Donnerstag, 17 Januar 2019 15:07)
Liebe Simone,
das Rindfleisch und die Soße auf dem Teller sind ja wie ein Kunstwerk, tolle Farben! Und dann noch Spätzle, ein Traum :-)
Viele Grüße,
Julia